Ausnahmezustand bei Union Berlin Real im Kopf, RB vor der Brust
Diese Lose können den Union-Fans die Köpfe verdrehen. Auf die Eisernen warten in der Champions League Duelle gegen Top-Clubs. Doch am Sonntag geht es erst mal gegen einen ungeliebten Dauerrivalen.
Wenn Michael Parensen am Freitagmorgen nach Berlin zurückkehrt, wird der Technische Direktor von Union Berlin schon einen kleinen Vorgeschmack aus Monaco mitbringen, wie schön die Champions League tatsächlich ist. Ein anerkennendes Schulterklopfen hier, ein zustimmendes Lächeln da. Die „Eisernen” sind auf Europas Fußball-Bühne auch für die Konkurrenz so etwas wie ein Vorbild für den selbstbestimmten Weg zum Erfolg. Und jetzt kommt auch noch Real Madrid zum Gastspiel in der Königsklasse in die Hauptstadt.
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Nun soll noch Bonucci kommen
„Wir haben eine sehr interessante, sehr schöne Gruppe bekommen“, sagte Parensen der dpa bei der Uefa-Party im Sporting Club von Monaco am späten Donnerstagabend. Real Madrid. Und dann auch noch die SSC Neapel und SC Braga, da könnte es den Köpenickern schon ein bisschen den Kopf verdrehen. Zumal am Freitag ja auch noch der Transfer von Italiens Europameister Leonardo Bonucci perfekt gemacht werden soll.
Doch es ist davon auszugehen, dass sich der ewig stoische Trainer Urs Fischer schon ein paar Worte zurechtgelegt hat, um jeder Form von Größenwahn entgegenzusteuern. Denn schon am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) wartet RB Leipzig als nächster Konkurrent in der Bundesliga auf den aktuellen Tabellenführer. Fünf Mal in Serie konnte Union zuletzt in der Liga gegen den Klub aus Sachsen mit 2:1 gewinnen. Dennoch überstrahlt die Champions League natürlich den Alltag bei den Eisernen.
„Magische Nächte” bei Union
„Interessant, schwierig, aber gleichzeitig auch eine wunderschöne Gruppe, drei richtig tolle Auswärtsreisen”, schwärmte Zugang Robin Gosens. „Bei Napoli kann ich aus Erfahrung sprechen: Ein wunderschönes Stadion mit richtig geilen Fans, eine Top-Mannschaft. Real spricht für sich. In Braga war ich selbst noch nicht, aber laut den Jungs soll es auch eine riesen Atmosphäre sein.”
Und Rani Khedira freut sich auf „wirklich magische Nächte”. Bei so viel Glamour wird das Unioner Selbst- und Spielverständnis auf eine harte Probe gestellt. Ob die Ostberliner auch im Wettbewerb mit den besten Europa bei sich bleiben und in der Bundesliga weiter liefern, ist in dieser Spielzeit die große Frage, die über der Alten Försterei hängt.