„braucht nicht viel, um uns zu schlagen” Tuchel hadert nach Niederlage gegen Hasenhüttl
Nach der zweiten Saisonniederlage schlug Thomas Tuchel zumindest unterschwellig etwas Alarm. „Ich weiß nicht, ob Besorgnis das richtige Wort ist. Ich verliere absolut ungern, es ist das zweite Mal in dieser Saison, und ich glaube, es braucht nicht viel, um uns zu schlagen, und das gefällt mir nicht”, sagte der Trainer des FC Chelsea nach dem 1:2 (1:2) am Dienstagabend beim FC Southampton. Ex-RB-Leipzig-Trainer Ralph Hasenhüttl, der in der Saisonvorbereitung gegen RB Leipzig getestet hatte, freute sich über den zweiten Saisonsieg.
Englands Fußball-Nationalspieler Raheem Sterling hatte Chelsea in der 23. Minute in Führung gebracht. Aber die Gastgeber konterten durch Romeo Lavia (28.) und Adam Armstrong (45.+1). Damit bleibt es bei einem durchwachsenen Saisonstart für Chelsea, das in der Tabelle der Premier League direkt hinter Southampton auf Rang acht liegt.
„Es ist zu einfach, uns aus dem Gleichgewicht zu bringen. Das ist schon gegen Leeds passiert. Wir müssen die Gründe dafür verstehen und Lösungen finden”, sagte Tuchel. Viele Schlüsselspieler würden verletzt fehlen, so der frühere Mainzer und Dortmunder Coach. „Und man kann Spiele immer verlieren, und ich bin bescheiden genug, das zuzugeben. Aber in einem Spiel, in dem man in Führung liegt, darf man keine Halbchancen vergeben. Dass wir in der zweiten Halbzeit keine Antworten hatten, war enttäuschend”, meinte Tuchel.
Befreiungsschlag für Hasenhüttl
Die fehlende Toreffizienz sei nicht ganz neu für sein Team. „Dennoch hat es nicht unbedingt die Konsequenz, dass man Spiele verliert, man kann auch 1:0 gewinnen”, sagte Tuchel nach seinem ersten Einsatz auf der Bank nach seiner Sperre.
Am vergangenen Samstag fehlte Tuchel beim knappen 2:1 gegen Leicester City, weil der Einspruch gegen seine Sperre abgelehnt wurde. Der englische Fußball-Verband hatte Tuchel wegen seiner heftigen Auseinandersetzung mit seinem Trainerkollegen Antonio Conte nach dem Londoner Duell mit Tottenham Hotspur am 14. August gesperrt. Beide hatten dafür die Rote Karte gesehen. Tuchel wurde für sein Verhalten außer der Sperre mit einer Geldstrafe in Höhe von 35.000 Pfund belegt. Der Italiener Conte muss 15.000 Pfund zahlen, erhielt aber keine Spielsperre.
Southamptons Coach Hasenhüttl entschied derweil das Duell der beiden früheren Bundesliga-Trainer für sich. Für sein Team war der Coup nach einem durchwachsenen Saisonstart ein Befreiungsschlag. Nach dem 1:4 bei Tottenham Hotspur zu Saisonbeginn hatte die Daily Mial (via Standard.at) berichtet, dass einige Spieler das Vertrauen in Hasenhüttl verloren hätten; der Steirer suche kaum Gespräche mit der Mannschaft. Ähnliches war auch rund um seinen Abschied bei RB Leipzig berichtet worden. Doch die Klubführung hält zu Hasenhüttl – offenbar mit Erfolg, wie man nun sieht.