Kommerz, Sportwashing, Kriegstreiber YB-Ultras rechnen mit allen Gruppengegnern ab, reisen aber dennoch nach Leipzig
Für die Ultras von Young Boys Bern war die Teilnahme an der Champions League kein Vergnügen. Das zumindest teilten sie bereits vor dem ersten Gruppenspiel mit. Grund dafür waren die Gegner, die der Klub aus der Schweiz zugelost bekam.
Manchester City, RB Leipzig, Roter Stern Belgrad – an allen hatte die "Ostkurve Bern" viel zu kritisieren, keiner war ihnen gut genug.
Leipzig? Ein Red-Bull-Konstrukt, das "all unseren Werten und Überzeugungen zuwiderläuft. Nein zum Fußball mit Red Bull, neun zum Kommerz, nein zum modernen Fußball!"
Young Boys Bern unzufrieden mit Gruppengegner um RB Leipzig
ManCity? "Sportwashing, das darauf abzielt, die Vereinigten Arabischen Emirate und deren Menschenrechtsverstöße in ein besseres Licht zu rücken." Und Belgrad? Wird von Hauptsponsor Gazprom finanziert," der nachweislich den Angriffskrieg auf die Ukraine unterstützt."
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So kommen die Ultras in ihrer Stellungnahme zu ihrer Champions-League-Gruppe H zum Urteil: "[Die Gruppe] zeigt klar auf, dass der Fußball mehr und mehr zu einem dreckigen Geschäft avanciert ist. Kommerz, Korruption, Geldwäsche und moderne Sklaverei sind nicht nur bei einigen Vereinen, sondern auch bei UEFA und FIFA an der Tagesordnung und somit in den letzten Jahren fester Bestandteil des Sports geworden."
Verzichten auf die Auswärtsreisen in die internationalen Arenen wollen die YB-Ultras aber dann doch nicht. Boykottiert wurde schon das Heimspiel gegen RB, auch nach Leipzig reisen Fans an, sogar ein Extrazug wurde eingesetzt.
"Gemeinsam wollen wir ein Gegenentwurf zum hochkommerzialisierten, immer mehr von Werbung, Sponsoring und dubiosen Investor:innen geprägten Geschäft Fußball sein", formuliert die "Ostkurve".
Dabei geht es sportlich beim Spiel RB Leipzig gegen Young Boys Bern am Mittwoch (18.45 Uhr) für kein Team um viel. Leipzig steht als Gruppenzweiter und Achtelfinalteilnehmer ebenso fest wie Bern als Gruppendritter und künftiger Europa-League-Starter. Das Hinspiel in Bern hatte Leipzig am 19. September mit 3:1 gewonnen.