RB Leipzig"Cottaweg ist kein Gefängnis": RB Leipzig geht für Restart in Quarantäne

Die Bundesregierung machte am Mittwoch den Weg frei für Geisterspiele am Mitte Mai. Bei RB Leipzig äußerte sich Oliver Mintzlaff zu den Detailfragen im Hinblick auf die Wiederbeginn der Bundesliga. Es gehe Mintzlaff diesmal nicht darum, "das Optimalste herauszuholen", sondern um Schadensbegrenzung.
RB Leipzig ist "heiß" auf Freiburg
Am Mittwoch hatte die Mannschaft das erste Mal wieder vollständig trainiert und ist fokussiert auf ein erfolgreiches Spiel ohne Zuschauer. Den Neubeginn erwarte der RB-Geschäftsführer zuhause gegen Freiburg, erklärte er zugeschalteten Medienvertretern. "Das ist erstmal meine Annahme, wird aber noch in der Mitgliederversammlung der DFL besprochen." Bezüglich des Spielplans erklärte Mintzlaff, er habe es abgelegt, Wünsche zu äußern. "Es wird englische Wochen geben, weil wir zügig zu Ende spielen wollen. Wir nehmen es, wie es kommt und stecken die Energie in extrem saubere organisatorische Abläufe."
Cottaweg bei RB Leipzig ist "kein Gefängnis"
Offiziell bestätigte Mintzlaff dann auch die Quarantäne der Mannschaft. "Wir haben alle Vorkehrungen getroffen, in der Akademie zu bleiben, analog zum Konzept der DFL." Vermutlich starte die Quarantäne am Samstag früh. Über weitere detaillierte Maßnahmen wie Masken im Bus oder desinfizierte Bälle habe man sich gemeinsam mit der medizinischen Abteilung Gedanken gemacht. Einen Lagerkoller in der Isolation findet Mintzlaff unrealistisch. "Der Cottaweg ist kein Gefängnis, es gibt die Möglichkeit, sich sportlich und gesellschaftlich zu betätigen. Wir geben den Spielern mehr als professionelle Rahmenbedingungen, da habe ich kein Mitleid, dass die Mannschaft eine Woche in Quarantäne muss."
Mintzlaff über Kalou: "Unprofessionell und untragbar"
Letzlich hängt aber alles an der Umsetzung des Konzepts. Hertha-Profi Salomon Kalou hatte mit einem Facebook-Video deutliche Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Pläne aufkommen lassen. "Natürlich haben wir über Kalou gesprochen, was man nie ausschließen kann. Das war sicherlich unprofessionell und untragbar, aber wir sind keine Richter, sondern schauen auf uns", so Mintzlaff zu dem Vorfall. Für alle bei RB heiße es jetzt, "extremst diszipliniert damit umzugehen. Menschen neigen dazu, sich irgendwann nicht mehr 100 Prozent daran zu halten. Das ist aber, was wir einfordern werden." Zu diesem Zweck habe RB eine eigene Task Force installiert. Die Kommunikation mit der Mannschaft übernehmen Trainer Julian Nagelsmann und Sportdirektor Markus Krösche.
Keine Angst vor Fantreffen
Dass bei Geisterspielen möglicherweise auch Fantreffen den Zuschauerausschluss konterkarieren, glaubt Mintzlaff nicht. "Wir kommunizieren täglich mit den Fanbeauftragten. Das Bild wünscht sich keiner, dass Polizei Menschenmassen auflösen muss." Jeder bei ausreichendem Verstand wisse das, aber erst nach dem Spieltag sei abzusehen, ob sich die Fans daran gehalten haben.