ehemaliger Trainer von RB Leipzig Danny Röhl statt "Daddy Cool": Sheffield-Fans feiern Ex-RB-Coach mit irrer Hymne
Von 2010 an war Danny Röhl bei RB Leipzig in verschiedenen Funktionen aktiv und galt als so etwas wie ein Vereinsurgestein, als er den Klub 2018 verließ und nacheinander in der Premier League beim FC Southampton, in der Bundesliga beim FC Bayern München und dann bei der deutschen Nationalmannschaft als Co-Trainer arbeitete. Nach dem dortigen Aus heuerte er in der zweiten englischen Liga bei Sheffield Wednesday an und sprach nun mit der Leipziger Volkszeitung über seine erste Station als Chefcoach.
Nach seiner Entlassung beim DFB, wo er wie in München Hansi Flick assistierte, war er noch im Türkei-Urlaub, als er vom Interesse aus England erfuhr. Er stieg gleich in den Flieger nach London und entschied sich für den neuen Job. "Alles ging fix. Warum warten, dachte ich, ich war voller Energie, brauchte keine Pause", so Röhl über den Einstieg in das Projekt Klassenerhalt.
Duell mit Ex-Klub FC Southampton
Wenn er dort am Samstagnachmittag auf seinen Ex-Klub, Absteiger Southampton trifft, dann als 22. der Tabelle. "Der finanzielle Unterschied zwischen beiden Vereinen ist brutal. Wir hauen trotzdem alles raus", sagt er über das Duell.
Immerhin kommt er mit zwei Siegen im Rücken. Fünf der letzten acht Spiele gewann sein Team, 16 Zähler holte es von 27 möglichen in den letzten neun Partien. Keine Bilanz eines Absteigers. 1,38 Punkte sind es durchschnittlich seit seinem Amtsantritt Mitte Oktober. Er habe Top-Spieler mit großer Mentalität vorgefunden und kann sich auf die Fans verlassen. "Nur ein Beispiel: Beim Aufstiegsendspiel um die Championship gegen Barnsley waren im Mai 50.000 Sheffield-Anhänger im Wembley-Stadion!"
Boney-M-Klassiker: Fans skandieren Röhl mit eigenem Lied
Nun sind es nur noch drei Punkte Abstand auf einen sicheren Platz in der Championship. Bereits das ist ein Riesenerfolg, den er und seine Co-Trainer Chris Powell und Ex-Salzburger Henrik Pedersen erreicht haben. Den früheren Leipziger Teampsychologen Sascha Lense konnte Röhl ebenso gewinnen, Nico Knaubel soll folgen.
Die Fans danken es mit Ovationen, haben für Röhl sogar ein eigenes Lied umgedichtet. Statt "Daddy Cool" von Boney M tönt "Danny Röhl" von den Rängen den geschichtsträchtigen Hillsborough Stadium. "So viel Fan-Liebe wie hier habe ich noch nie erleben dürfen. Das motiviert zusätzlich", sagt er selbst dazu.
Röhl lernte viel Aufbauarbeit bei RB
Sollte der Klassenerhalt gelingen will er den Klub "perspektivisch breiter aufstellen". Dazu gehören fünf, sechs neue Spieler, aber auch Arbeit an den Trainingsbedingungen. "Ich habe in meiner Zeit bei RB sehr viel gelernt, wie man das hochkomplexe Gebilde Fußball-Verein baut", sagt Röhl und denkt dabei zuerst an Ralf Rangnick und Helmut Groß.