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RB LeipzigDer Kleinste mal wieder mit dem Kopf: RB Leipzig knackt den Betonriegel des FCA durch ein Kopfballtor von Angeliño

Von Martin Henkel 17.10.2020, 17:24
Schon wieder mit der Stirn: Torschütze Angeliño
Schon wieder mit der Stirn: Torschütze Angeliño Imago/MIS

Es war ein hartes Stück Arbeit, dieses 2:0 (1:0) von RB Leipzig beim Ekelgegner der Sachsen, dem FC Augsburg. Keine echte Torchance ließ der Eisenriegel der Bayern bis zur Pause zu. Also musste ein Treffer her, den der Schütze eigentlich im Interview mit RBlive mit heiterer Ironie ausgeschlossen hatte. Angeliño erzielte ihn in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit nach einer Flanke von Dani Olmo mit dem Kopf (45.+1). Yussuf Poulsen traf 20 Spielminuten später  zum Endstand (66.).

Nur 1,70 Meter groß

Angeliño hatte vorvergangenes Wochenende beim 4:0 gegen Schalke 04 ebenfalls mit der Stirn getroffen und anschließend gemeint, das sei sein letztes Kopfballtor gewesen. Der Spanier ist ja nur 1,70 Meter groß und zudem Außenverteidiger.

Trifft per Kopf zum 1:0: Angeliño
Trifft per Kopf zum 1:0: Angeliño
Imago/MIS

Mittlerweile aber spielt er in der Fünferkette seines Trainers Julian Nagelsmann eine Art Flügelstürmer, der gegen den FCA schon wieder auf einen klassischen Goalgetter verzichtete und hinter einer Kette mit allerlei Defensivspielern lediglich drei Offensive aufstellte: Dani Olmo, Emil Forsberg und Christopher Nkunku. Alle drei sind eigentlich im Mittelfeld zu Hause.

Weil der baumlange Norweger Alexander Sörloth aber noch nicht in RB-Form ist, hat RB-Coach Nagelsmann auf einen Strategie mit einem Wandstürmer im Zentrum verzichtet und setzte gegen den Doppelriegel der bayerischen Schwaben auf viel Ballzirkulation und Kombinationsspiel - sowohl durchs Zentrum als auch über die Außen.

Haidara Corona-positiv

Es funktionierte gut, aber nur bis zum letzten Drittel. Dort standen die Augsburger felsenfest. Chancen waren deshalb Mangelware. Auf beiden Seiten. Augsburg verteidigte, RB griff an. Im Zentrum mit Tyler Adams und dem Startelf-Debütanten Benny Henrichs, der den am Rücken verletzten Kevin Kampl ersetzte. Zudem fehlte Amadou Haidara wegen eines prositiven Corona-Tests. Also nicht wirklich positiv, wie der Klub vor der Partie bekanntgab, sondern im Graubereich zwischen ja und nein, weshalb man ihn aber trotzdem vorsorglich aus dem Rennen nahm. Eine Quarantäne, so RB, sei nach Absprache mit dem Gesundheitsamt aber nicht nötig.

Die Führung war dennoch mehr als verdient. RB war aktiv und bemüht, die Partie gewinnen zu wollen. Augsburg setzte auf eine Beton-Null und womöglich auf eine Schlußoffensive mit dem Ziel, die Partie mit einem einzigen Tor zu entscheiden.

Torlinientechnik entscheidet

Der Plan fiel mit dem Pausenpfiff in sich zusammen. Nagelsmann brachte Willi Orban für den angeschlagenen Lukas Klostermann in der Innenverteidigung. Sein Kollege Heiko Herrlich warf wenig später u.a. den schnellen Florian Niederlechner ins Gefecht (53.).

Daniel Caliguiri hatte die erste Chance nach dem Wiederanpfiff, seinen Schuss begrub Peter Gulacsi aber unter sich (46.), ein Fernschuss von Forsberg war die Antwort (51.).  Sechs Minuten später trudelte der Ball in Richtung der Augsburger Torlinie, dahin gestochert von Dayot Upamecano. Er überschritt die Linie aber nicht vollständig, Mads Pedersen hatte ihn weggeschaufelt. Deshalb: kein Tor.

Poulsen - Traumtor!

RB wollte das 2:0 - mit hoher Wahrscheinlichkeit die Vorentscheidung, weil Augsburg nach vorn nicht viel zustande brachte. Dienstag schon geht es weiter in der Champions League gegen Basaksehir. Kräfte sparen war das Ziel. Und der Treffer fiel: durch ein Traumtor von Yussuf Poulsen mit der ersten Ballberührung nach seiner Einwechslung für Forsberg. Olmo bediente den Dänen mit einem Chip, der aus halblinker Position volley ins lange Eck traf (66.).

Damit waren die Augsburger gebrochen. RB hatte fortan frei Bahn Richtung gegnerisches Tor. Nkunku (70.), zuvor noch einmal Angeliño (68.), Poulsen (77.), Hee-chan Hwang (90.+3) brachten den Ball aber nicht im Kasten unter. Mussten sie allerdings auch nicht. Den Gegner geknackt, Tabellenführung gesichert, Kräfte weitgehend geschont - und auch noch dem nächsten Neuzugang das Debüt ermöglicht. Angeliño machte kurz vor dem Ende Platz für Justin Kluivert (89.). (RBlive/hen)