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Start in den Transfersommer Der schmale Grat: RB zwischen Verwolfsburgung und Champions League 

Der Transfermarkt hat begonnen und die sportliche Leitung von RB Leipzig muss das Kunststück fertigbringen, einen Kader zu bauen, der die Sparvorgaben umsetzt und gleichzeitig in die Champions League zurückführt.

Von Martin Henkel 03.07.2025, 07:54
RBlive-Reporter Martin Henkel
RBlive-Reporter Martin Henkel (Foto: RBlive)

Leipzig/hen – Der Transfermarkt hat seit Dienstag geöffnet. Für RB Leipzig bedeutet das, andere Auslagen zu besuchen als die Jahre zuvor. Der Red-Bull-Klub muss nach der vergangenen Horrorsaison mit Platz sieben im Niemandsland der Bundesligatabelle sparen, und so ist es betriebswirtschaftliches Gebot, dass das teure Tafelsilber vom vormals herrschaftlichen Tisch muss, um Platz für kleineres Geschirr zu machen. Eine Saison ohne internationale Spiele bedeutet auf allen Ebenen, mit kleineren Mahlzeiten auskommen zu müssen.

Lesen Sie hier: Fixkostenfalle – Zu hohe Ausgaben bremsen RB auf dem Transfermarkt

Körper und Geist verschlanken

Es kann Körper und Geist verschlanken, und neue Energien freisetzen, denn satt zu sein, macht schläfrig. Gleichzeitig ist der Grat schmal, auf dem die Kostensenker vom Cottaweg wandeln. Was buchhalterischer Vernunft entspringt, kann sportlich mit den falschen Transfers und minder talentiertem Personal schnell einen Trend manifestieren, der das ehrgeizige Red-Bull-Projekt verwolfsburgt. Sprich auf Jahre zu einem Klub werden lässt, bei dem nicht zu erkennen ist, was er eigentlich sein will – und aufgrund begrenzter finanzieller Ressourcen sein kann. 

Die Lösung liegt in einem Kunststück. Dem nämlich, einen Kader aus Einzelspielern zu bauen, die eher aus den Auslagen der 2. Reihe des Transfermarktes stammen. Die Lust aufeinander haben, die Lust auf eine Ära haben und die Lust auf Entwicklung haben, ihre eigene wie die des Teams.

Rangnick und Klopp mit Bravour

Ralf Rangnick, der frühere, nie adäquat ersetzte RB-Baumeister, wusste, wie das geht. Er hat den Kader gebaut, dessen Kernbesetzung den Klub die vergangenen neun Jahre durch die Spielzeiten getragen hat. Red-Bull-Sportchef Jürgen Klopp weiß es auch, es ist ihm in Dortmund und Liverpool mit Bravour gelungen.

Es ist also möglich, RB mit einem Sparkurs und fantasievollen Transfers wieder in die Tafelsilber-Regionen zurückzuführen. Ob es auch hinhaut, steht auf einem anderen Blatt.