Mitgliederversammlung in Wiesbaden Corona, Transfers, Wechsel: Was die DFL-Klubs gemeinsam beschlossen haben

Den Mannschaften der Fußball-Bundesliga und der 2. Liga werden auch künftig fünf Auswechslungen bei drei Gelegenheiten plus der Halbzeitpause zur Verfügung stehen.
Das beschlossen die Vertreter der Profiklubs bei der Versammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) am Montag in Wiesbaden. Damit wird die Regelung, die seit Frühjahr 2020 gilt, „ohne zeitliche Begrenzung“ verlängert.
Außerdem beschlossen die Klubs in Wiesbaden weitere Punkte und Regeln. Hier gibt's den Überblick:
Pandemie-Sonderregelung: Ab elf Corona-Fällen kann ein Spiel abgesagt werden
Die deutschen Fußball-Profiklubs haben auf die Diskussionen rund um die coronabedingten Spielabsagen reagiert und eine „Pandemie-Sonderregelung“ verabschiedet.
Demnach kann ein Klub die Absetzung eines Spiels beantragen, wenn „mindestens elf der auf der Spielberechtigungsliste aufgeführten Lizenzspieler sich aufgrund einer Infektion mit einer solchen Krankheit in Isolation oder als Kontaktperson von infizierten Personen in Quarantäne befinden“.
Auf diese Regelung einigten sich die Klubs in Wiesbaden. Bei „normalen“ Erkrankungen oder Verletzungen ist einem Antrag „nicht stattzugeben, wenn mindestens 14 spielberechtigte Lizenzspieler und/oder in der Lizenzmannschaft gemäß Spielberechtigungsliste spielberechtigte Amateure/Vertragsspieler anrechenbar“ zur Verfügung stehen. Darunter müssen sich – jeweils mit Lizenzspielerstatus – mindestens sieben Feldspieler und ein Torhüter befinden.
Wie bereits seit Jahren vorgesehen, werden „gesperrte und sporttypisch verletzte“ Spieler auch weiterhin als „anrechenbar zur Verfügung stehend“ gezählt. Dies gilt künftig jedoch nicht mehr für verletzte Spieler, für die zum Zeitpunkt der Antragstellung ärztliche Bescheinigungen der Arbeitsunfähigkeit über einen Zeitraum von insgesamt mindestens 20 Tagen vorliegen.
Sommer-Transferperiode wird verlängert
Die am 1. Juli beginnende Sommer-Transferperiode im deutschen Profifußball wird um einen Tag bis einschließlich 1. September verlängert.
Die Transferperiode wird laut der Deutschen Fußball Liga (DFL) an das „diesjährige Wechsel-Zeitfenster anderer europäischer Top-Ligen angepasst, um einen Wettbewerbsnachteil für die Klubs der Bundesliga und 2. Bundesliga im Vergleich zu Konkurrenten aus diesen Ländern zu vermeiden und Transfers an diesem Tag noch zu ermöglichen“.
Um einen Wechsel abschließen zu können, muss die Mehrheit der Unterlagen unverändert bis spätestens 18.00 Uhr am letzten Tag der Transferperiode eingereicht werden.
DFL-Chefin schließt Supercup in Saudi-Arabien aus
DFL-Chefin Donata Hopfen hat zudem einen deutschen Supercup in Saudi-Arabien ausgeschlossen und das Bekenntnis zur 50+1-Regel bekräftigt. Ein Supercup in Saudi-Arabien spiele „keine Rolle“ und habe es auch nie gespielt, „um das einmal ganz klar zu sagen“, betonte die 46 Jahre alte Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga.
Hopfen hatte Anfang Februar in einem Interview sowohl Playoffs in der Fußball-Bundesliga als auch einen deutschen Supercup in Saudi-Arabien nicht ausgeschlossen. „Ich habe gesagt, dass wir neu denken müssen und dass wir an vielen Stellen sicherlich offen sein müssen für Innovation“, sagte sie nun.
Nachdem, was aus ihren Aussagen geworden sei, würde sie das Thema heute stärker abgrenzen. „Das Thema eines Supercups in Saudi-Arabien war nie Teil der Planung und wird es auch zukünftig nie sein.“
Fußball-Profiklubs legen Mindeskriterien bei Nachhaltigkeit fest
Zudem einigten sich die Erst- und Zweitligisten darauf, eine verbindliche Nachhaltigkeits-Richtlinie in ihrer Lizenzierungsordnung zu verankern.
Die Klubs haben sich einstimmig auf ein mehrstufiges Modell geeinigt und Mindestkriterien verabschiedet. „Das Thema Nachhaltigkeit liegt allen Klubs am Herzen“, sagte DFL-Chefin Donata Hopfen.