Die RB-Profis in der einzelkritik Wiedervereinigung der Genies
So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim 3:1 (1:0)-Sieg bei der TSG 1899 Hoffenheim gesehen:
Janis Blaswich: Hatte zwei Mal richtig zu tun. Einmal bei einem Schuss von Giorginio Rutter nach krassem Fehler von Gvardiol, dessen Schuss Blaswich mit den Fingerspitzen um den Pfosten lenkte. Bei der zweiten guten Hoffenheimer Gelegenheit war er machtlos gegen den Kopfball von Rutter nach Flanke von Ex-RB-Profi Angeliño. Note: 2,5.
Marcel Halstenberg: Musste auf der rechten Seite aushelfen und wirkte dabei, als hätte er, der Linksfuss, nie woanders gespielt. War extrem solide und hatte zwei, drei Szenen, in denen er auch vorn auftauchte. Ein Schuss von ihm lenkte TSG-Keeper Baumann gerade noch übers Tor (45.+4). Blockte Angeliños Flanken meist ab, außer vor dem 1:1, als er zu tief stand und Angeliño keinen Druck hatte. Note: 2,5.
Willi Orban: Erneut standhafte und solide Partie des Dauerspielers bei RB. War auch gegen die TSG wachsam, kompromisslos in den Zweikämpfen, guter Aufbau- und Zielspieler bei Eckbällen. Note: 2.
Josko Gvardiol: Bis auf den Aussetzer vor Hoffenheims größter Chance bis zur Pause, als ein Rückpass auf Blaswich misslang (25.), meist sicher in seinem Defensivspiel. Nach vorn keine Akzente, aber das war auch nicht gefragt. In der Offensive ist RB ja exzellent besetzt. Verlor allerdings beim 1:1 Torschütze Rutter aus den Augen, was ihm einen Rüffel von Orban einbrachte. Note: 3.
David Raum: Rückkehr nach Hoffenheim, an die sich niemand groß erinnern wird. Der Ex-TSG-Spieler hinterließ in der Partie keine Spuren. Hatte einmal eine Abschlussmöglichkeit, die ihm aber mit dem schwächeren rechten Fuß misslang. Setzte ein weiteres Mal Olmo ins Szene (24.), dessen Schuss Baumann problemlos abwehrte Note: 3,5.
Abdou Diallo: Pendelte als abkippender Sechser zwischen defensivem Mittelfeld und zentralem Innenverteidiger und machte seine Sache gut. Hatte mit 79 Ballkontakten regen Anteil am Spielgeschehen. Spielte einen hervorragenden Pass auf Nkunku, den Olmo durchließ und dann wunderschön traf – leider knapp Abseits. Nur die Zweikampfquote des Senegalesen von 14 Prozent war ausbaufähig, es leitete sich daraus aber keine Gefahr fürs eigene Tor ab. Bis auf eine Szene, als er sich von Rutter in der Entstehung vor dem Ausgleich vernaschen ließ. Note: 3.
Xaver Schlager: Fehlerlose Partie des Österreichers, sichert im zentralen Mittelfeld ab, was es abzusichern gab. Gut zu wissen, dass du einen wie Schlager in der Mannschaft hast. Note: 3.
Dominik Szoboszlai: Wieder eine herausragende Partie des Ungarn. Leitete sowohl das 2:1 als auch das 3:1 ein, ist wieder der gierige Balleroberer und -verteiler, der er bereits in Salzburg war. Viel Zug zum Tor, großes Laufpensum und auch nach hinten gallig. Nur vor dem 1:1 nicht auf dem Posten, als er nicht schnell genug mit nach hinten arbeitete und Angeliño flanken ließ. Hatte kurz vor Schluss sogar noch selbst die Chance zum Tor. Note: 1,5.
Dani Olmo: Was für ein Startelf-Comeback! Der Spanier zeigte im ersten Spiel von Beginn an seit seiner Verletzung in Frankfurt, welche Kreativität er RB verleihen kann. Man muss es so deutlich sagen: Das war nochmal eine Klasse besser als mit Forsberg auf der Position. Strahlte unglaubliche Spielfreude und -intelligenz im Zusammenspiel mit Nkunku und Kollegen aus, erzielte ein wunderschönes Tor, das wegen knapper Abseitsposition nicht zählte und legte dann nach einem Konter nach, als Szoboszlai klug hinterlief und Olmo ansatzlos abzog. Hatte auch seine Aktie am 2:1, als er Baumann zu einer Parade zwang, die dann Silva und Nkunku im Nachsetzen zum Tor nutzten. Note: 1.
Christopher Nunku: Atemberaubend, in welcher Form der Franzose ist. Wenn er bei Frankreich auch nur einigermaßen mit diesem Esprit auftritt und das Vertrauen von Trainer und Mitspielern bekommt, kann er einer der Stars der WM werden. Sein direktes Freistoßtor war ein Kunstwerk. Das wichtige 2:1 Ausdruck seines Torinstinkts. Zeigte fünf Torschüsse und drei Torschussvorlagen. Ist jetzt Bundesliga-Topscorer und alleiniger bester Torschütze. Es wirkte, als habe Nkunku nur auf die Wiedervereinigung mit Olmo gewartet, um sich gemeinsam mit dem genialen Kollegen noch einmal zu steigern. Note: 1.
André Silva: Glänzt nicht in dem Maße, wie seine Offensivkollegen, erfüllt aber seine Rolle als Arbeiter, der immer wieder nachsetzt, wichtige Bälle erobert und verteilt, oder wie beim 2:1 nachsetzt und vorbereitet. Hat sich bei RB zu einem Stürmer für den zweiten Blick entwickelt. Note: 2,5.
* Wir bewerten nur Spieler, die vor der 70. Minute eingewechselt wurden.