Doppelpass mit dem Gegner Kampl beschenkt seinen Sohn und RB
Mit den Gedanken war Kevin Kampl bei seinem Nachwuchs. Zum zweiten Mal nacheinander hatte er den Geburtstag seines Sohnes verpasst, der am Freitag fünf Jahre alt geworden war. Der Sohnemann dürfte aber darüber hinwegsehen können, denn das Fehlen des Papas hat sich rentiert. Kampl erzielte am Samstag das entscheidende Tor beim 1:0 (0:0)-Erfolg von RB Leipzig beim SC Freiburg.
Die Sachsen kletterten auf den dritten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga und verschaffen sich drei Spieltage vor dem Ende der Saison eine gute Ausgangslage für den Endspurt. Das Ziel ist klar: Die erneute Qualifikation für die Champions League hat oberste Priorität.
„Big week und big points”: Die Reaktionen nach dem 1:0-Sieg von RB gegen den SC Freiburg
Kampl: „Geknickt, weil der Kleine ja auch nicht versteht, warum Papa immer weg ist.”
„Man ist da schon geknickt, weil der Kleine ja auch nicht versteht, warum Papa immer weg ist. Ich hoffe, er hat gesehen, dass es sich gelohnt hat”, sagte der Mann des Nachmittags. „Ich habe mich persönlich sehr gefreut”, sagte Kampl, der in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde und bei der Gala-Vorstellung im Halbfinale des DFB-Pokals am Dienstag wegen muskulärer Probleme in Freiburg noch gefehlt hatte. Es war Kampls zweiter Treffer binnen drei Wochen, nachdem er zuvor fast drei Jahre lang kein Liga-Tor erzielt hatte.
Rose: Deshalb ist Kampl überhaupt erst in die Situation gekommen
„Wir gewinnen durch einen sehr konsequent vorgetragenen Angriff in die Box über Kevko – ein bisschen glücklich durch einen Doppelpass mit dem Gegner”, kommentierte Marco Rose. Kampl hatte den Angriff selbst aus der letzten Reihe heraus initiiert, dribbelte an und an seinen Gegenspielern vorbei. Als er Christopher Nkunku im Strafraum bedienen wollte, prallte die Kugel an Freiburgs Manuel Gulde ab und gelangte perfekt zurück zum RB-Routinier, der cool blieb und über SCF-Keeper Mark Flekken hinweg ins Tor chippte.
„Er ist überhaupt erst in die Situation gekommen, weil er in den vergangenen Wochen, als wir Dreierkette gespielt haben, mit Ball immer wieder den offensiveren Part gespielt hat”, lobte Trainer Marco Rose. „Er ist ein guter Fußballer, hat das Gefühl für Situationen, ist heute sehr mutig gewesen und hat sich das Quäntchen Glück erarbeitet”, so der Coach. „Ich freue mich sehr für ihn. Er hat seinem kleinen Jungen ein tolles Geschenk gemacht – und uns auch.”