Achtelfinale gegen Spartak Moskau auf der Kippe RB in „intensiven Gesprächen” mit der Uefa – Tedesco: „Boykott trifft die Falschen”
Vizemeister RB Leipzig befindet sich wegen des bevorstehenden Achtelfinals in der Europa League gegen Spartak Moskau in „intensiven Gesprächen” mit der Europäischen Fußball-Union (Uefa). Das twitterte der Bundesligist während seines Spiels beim VfL Bochum (1:0). Leipzig geht von „einer zeitnahen Entscheidung des Verbandes aus”.
Trainer Domenico Tedesco erklärte: „Wir warten auf weitere Informationen. Es ist klar, dass ich mir einen anderen Rahmen für diese Spiele gewünscht hätte.” Die Spiele gegen seien ehemaligen Klub sind für den 10. und 17. März terminiert. Aufgrund des Angriffs von Russland auf die Ukraine soll das Rückspiel auf neutralem Boden stattfinden. Allerdings gibt es auch Forderungen, russische Teams aus dem Europacup auszuschließen.
„Trifft immer die Falschen”: Tedesco will keinen Boykott
„Die aktuelle Situation ist schlimm”, sagte Tedesco und betonte: „Krieg ist absolut keine Lösung in keiner Situation.” Einen Boykott sieht der Coach kritisch: „Die Geschichte zeigt, dass es immer die Falschen trifft, in erster Linie die Sportler und die Fans”, sagte er. Tedesco würde das Duell offenbar trotz der prekären Lage gern spielen. Nach der Auslosung hätten ihm „um die 60 Leute geschrieben, dass sie sich freuen würden, mich wieder zu sehen. Sie haben auch ein paar Witze gemacht, dass sie Leipzig mit ihrem Ex-Trainer gerne schlagen würden”, sagte der 36-Jährige. Offenbar war den russischen Bekannten Tedescos da noch zum Scherzen zumute.
RB-Stürmer Yussuf Poulsen hatte zuletzt aus Spielersicht erklärt: „Die Uefa ist der Entscheidungsträger. Wenn die Uefa nichts anderes entscheidet, als dass wir auf neutralem Platz spielen sollen, dann ist das so. Wir können da nichts machen, dann müssen wir das Spiel spielen.” Auch die Klubführung ging zunächst nicht von einer Absage der Spiele aus. Doch aktuell sieht es angesichts des immer weiter eskalierenden Krieges in der Ukraine und den Folgen für Russland wie Flugverbot in Deutschland und anderen EU-Staaten eher nicht danach aus, dass das Duell gespielt werden kann.
Fifa: Keine Hymne, keine Fahne, anderer Name
Die Fifa verhängte indes erste Sanktionen. Es werden keine internationalen Spiele in Russland mehr ausgetragen, Heimspiele finden auf neutralem Boden statt. Zudem wird bei Spielen der Nationalmannschaft die Hymne nicht mehr gespielt, auch die russische Fahne wird nicht zu sehen sein. Zudem darf die Nationalmannschaft nicht mehr unter dem Namen Russlands ihre Spiele bestreiten. Sie läuft künftig unter dem Namen ihres Verbandes RFU auf.