Führung von RB Leipzig wegen Eberl in der Diskussion Bayern-Vorstand Salihamidzic: "Wichtig, dass ein Sportdirektor entscheiden kann"
Nach dem 3:0-Sieg gegen Borussia Dortmund waren Freude und Erleichterung bei RB Leipzig greifbar. Die Entscheidung, Domenico Tedesco freizustellen und Ex-BVB-Coach Marco Rose mit Red-Bull-Vergangenheit zu holen, hatte sich als goldrichtig erwiesen. Dabei steht eine weitere wichtige Personalie noch aus: Seit eineinhalb Jahren hat RB Leipzig keinen Sportdirektor.
Am Sonntag berichtete Oliver Mintzlaff bei der Bild im TV-Interview vom Stand der Dinge und erklärte, im Falle einer endgültigen Absage aus Gladbach nach Alternativen für Max Eberl zu suchen: Aussagen der Kategorie Verhandlungsstrategie. Das große Interesse hatten beide Klubs mittlerweile bestätigt. Der RB-Boss erzählte nun noch, dass er beim früheren Gladbacher erst Überzeugungsarbeit leisten musste.
Effenberg: "Für Mintzlaff wäre das gut"
In der Talk-Sendung Doppelpass bei Sport1 diskutierten dann Ex-Profi Stefan Effenberg, die Journalisten Pit Gottschalk und Oliver Trust, sowie Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic die Situation in der Führungsetage von RB Leipzig.
Effenberg betonte, dass der neue Sportdirektor nicht günstig zu haben ist, aber dem Klub und vor allem dem Geschäftsführer gut zu Gesicht stünde. "Dass Eberl Leipzig gut tun würde ist klar, auch für die Öffentlichkeitsarbeit. Das wäre für Mintzlaff gut, wenn er da etwas zur Seite geschoben wird in der Öffentlichkeit", so der ehemalige Champions-League-Sieger.
Fehlt die sportliche Kompetenz in der Führung bei RB Leipzig?
Die Runde machte auch als Problem aus, dass seit dem Abgang von Markus Krösche eine Person mit sportlicher Kompetenz fehlt. "Da sind zu viele Fehler passiert. Man hatte Marsch installiert, der selbst gesagt hat, er passt nicht wirklich. Dann hat man es versucht in den Herbst zu retten. Das muss jemand erkennen, der sportliche Kompetenz hat", so Sport1-Chefredakteur Pit Gottschalk.
Auch dass Julian Nagelsmann zu den Bayern wechseln durfte, sieht er als falsche Entscheidung der Führung. Nicht ohne allerdings Mintzlaffs Qualitäten zugleich zu loben. "Ich glaube, er hat richtig Ahnung von wirtschaftlichen Fragen, er ist ein Marketing-Experte. Aber Sport ist eine andere Disziplin."
Zu viel Reibung mit Tedesco?
Für Sportjournalist Oliver Trust war es hausgemacht, dass Domenico Tedesco schließlich gehen musste. Denn in der Zusammenarbeit habe ein Vermittler gefehlt. "Die haben direkt miteinander über Kaderplanung gesprochen ohne zu wissen, was denkt der andere und sich zu fragen, wie kann man sich entgegen kommen. Das hat schon zu größeren Reibungen geführt."
Tatsächlich kamen mit Timo Werner und Xaver Schlager zwei teure Neuzugänge, die nicht als Wunschtransfers von Domenico Tedesco gelten.
Salihamidzic: "Sowas passiert bei uns nicht"
Münchens Sportvorstand Salihamidzic wurde schließlich nach seinem Wirkungsgrad gefragt. Ob von der Bayern-Führung auch mal gegen seinen Willen entschieden werde, wie es von Markus Krösche bei RB Leiozig behauptet wurde?
"Sowas passiert bei uns nicht. Wir haben einen Prozess, in dem sich das herauskristallisiert, was am Markt los ist und dann stimmen wir uns mit dem Trainer ab", so Salihamidzic. Und fügte hinzu: "Ich gebe euch recht: Es ist wichtig, dass es einen gibt, einen Sportdirektor, der entscheiden kann", so Salihamidzic.