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  5. Elfmeter herausgeholt und verwandelt: Der Reifeprozess von Benjamin Sesko bei RB Leipzig

Eiskalt vom Punkt „Es gehört Mut dazu”: Seskos Reifeprozess bei RB

Benjamin Sesko stand beim Pokalerfolg von RB Leipzig gegen den VfL Wolfsburg als Spieler des Spiels im Mittelpunkt. Der Slowene sprach nach Abpfiff über seine Entwicklung und erklärte den Prozess auf dem Weg zu konstant starken Leistungen.

Von Ullrich Kroemer 27.02.2025, 09:44
Kommt ein Willi geflogen: Orban im Anflug auf den Mann des Spiels nach dem Tor des Abends – Benjamin Sesko.
Kommt ein Willi geflogen: Orban im Anflug auf den Mann des Spiels nach dem Tor des Abends – Benjamin Sesko. (Foto: imago/Picture Point LE)

Leipzig – Die heftigen Diskussionen über den Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Tobias Reichel, der das DFB-Pokal-Viertelfinale zwischen RB Leipzig und dem VfL Wolfsburg (1:0) entschied, beschäftigten Benjamin Sesko nur marginal. „Ich habe den Ball kontrolliert und versucht, quer zu legen. Ob das Hand war oder nicht? Ich bin kein Schiedsrichter, ich muss das nicht entscheiden, ich muss Fußball spielen”, sagte der Torschütze des Abends und Mann des Spiels. Zwar sei auch er „ehrlicherweise ein kleines bisschen” überrascht über den Pfiff gewesen, „weil ja alles so schnell ging, dass man das gar nicht richtig sehen konnte. Aber die Entscheidung wurde getroffen und wir haben sie genutzt.”

Sesko übernahm Verantwortung, setzte sich im internen Elfmeterschützenduell gegen Lois Openda durch und wuchtete den Ball wie bereits gegen Heidenheim mit viel Überzeugung in die linke untere Ecke. Das einzige Mal, dass sich der bestens aufgelegte Gäste-Keeper Marius Müller, der RB-Vergangenheit hat, geschlagen geben musste. „An dem Punkt, an dem ich mir den Ball nehme und mich für eine Seite entscheide, setze ich voll darauf, weil ich so fest daran glaube, dass ich treffen werde”, beschrieb Sesko.

Lesen Sie hier: Die Reaktionen auf den Pokaltriumph

Sesko: „Wirklich sehr, sehr gereift” bei RB Leipzig

Kein Zweifel, Benjamin Sesko trägt die Leipziger mit seinen wettbewerbsübergreifend 17 Saisontoren durch diese schweren Monate. Allein im Februar hat der Slowene drei der mageren fünf RB-Tore erzielt. „Ich bin in diesem Verein wirklich sehr, sehr gereift, vor allem seit dem letzten Jahr bis jetzt”, bestätigte der 21-Jährige. „Ich habe Teamkollegen, die mir dabei helfen, im Spiel, im Training und abseits des Platzes. Mir gefällt dieser Prozess, ich bin wirklich zufrieden damit, wie es vorangeht”, betonte der Torjäger nach Abpfiff. „Ich freue mich darauf, noch besser zu werden und zu versuchen, dem Team noch mehr zu helfen.”

Dass Sesko alle Anlagen und Fähigkeiten für einem Topspieler mitbringt, ist unumstritten. Doch der Youngster hatte immer mal Phasen, in denen er sein immenses Potenzial nicht richtig ausschöpfen konnte. Auch gegen Wolfsburg vergab er zwei weitere riesige Torgelegenheiten per Kopf nach einem Freistoß von David raum (64.) und in der Schlussphase nach Vorbereitung von Sturmkollege Openda, als er allein vor Keeper Müller scheiterte.

Sesko: „Wachse mental, körperlich und in Bezug auf meine Qualitäten”

„Es gehört auf jeden Fall auch dazu, den Mut zu haben, es zu zeigen, es auf den Platz zu bringen, nicht nur immer darüber nachzudenken, sondern es auch zu tun”, erklärte Sesko. „Wenn du ein paar Chancen verpasst, wird das nicht das Ende sein, du musst weitermachen. Das ist etwas, was ich gelernt habe, und ich denke, dass ich dadurch mental, aber auch körperlich und in Bezug auf meine Fähigkeiten wachse”, so der reflektierte Nationalspieler. „Es gibt noch viel Raum für Verbesserungen und dafür arbeite ich.”

Der bestandene Charaktertest gegen Wolfsburg bringe dem Team nun zusätzlichen Schwung vor den schweren Spielen gegen die Konkurrenten Mainz 05 und SC Freiburg. Weil das Team seinen Spirit und seine Qualität gezeigt habe, sei der Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale ein „großer Schritt für uns” – mit Signalwirkung für die nächsten Spiele. „Dieser Sieg kann uns einen Push für Samstag geben, die gleiche Energie wieder auf den Platz zu bringen. So wie heute können wir es jedes einzelne Spiel machen, es liegt an uns.”

Am Ende des Gesprächs verriet Sesko noch lächelnd sein Geheimnis vom Punkt ebenso wie generell im Spiel: „Ich glaube einfach, dass es gut werden wird.” Eine Attitüde, die RB in diesen Wochen gut zu Gesicht steht.