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Ex-Bundesligatrainer ist 80 Jahre alt "Art der Trennung passte nicht": Hans Meyer über Eberls Abschied aus Gladbach

Von RBlive/msc Aktualisiert: 04.11.2022, 08:12
Hans Meyer und Max Eberl arbeiteten lange Jahre gemeinsam.
Hans Meyer und Max Eberl arbeiteten lange Jahre gemeinsam. imago/Mika Volkmann

Hans Meyer ist ehemaliger Bundesligatrainer verschiedener Klubs von unter anderem Union Berlin, Hertha BSC, 1. FC Nürnberg und bis heute langjähriges Mitglied und Funktionär bei seinem Herzensverein Borussia Mönchengladbach. In einem Interview mit dem Kicker anlässlich seines 80. Geburtstags schlägt er versöhnliche Töne Richtung Max Eberl an, dessen Wechsel zu RB Leipzig für Missmut auf vielen Seiten gesorgt hatte.

Funktionäre kamen Meyer wie "Klugscheißer" vor

Der künftige Sportdirektor von RB Leipzig hat wie Meyer eine lange Geschichte mit Borussia Mönchengladbach als Spieler und Manager. Zusammen arbeiteten die beiden noch in aktiver Funktion, als Eberl von 1999 bis 2003 dreieinhalb Jahre unter Meyer aktiv war. Beide kehrten später zurück. Eberl als Nachwuchskoordinator und Sportdirektor, Meyer nochmal als Trainer und Präsidiumsmitglied.

In dieser Phase habe Meyer viel über die Arbeit in den Vorstandsetagen lernen können, das ihm vorher unklar war. "Meine Achtung vor den verantwortlichen Leitungskollegen in Gladbach ist von Jahr zu Jahr gestiegen. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich bei der Borussia zugesagt habe", sagt er. Zuvor seien ihm manchmal die Funktionäre wie "Klugscheißer" vorgekommen.

Meyer begleitete die Vertragsauflösung mit Eberl

Meyer hat jahrelang seine Meinung eingebracht, wenn es um Entscheidungen des Vereins ging. Eine wichtige war zuletzt die Pausierung und dann die Aufhebung von Eberls Arbeitsvertrag. In dieser Sache war Eberl schwer enttäuscht von dem Verein, in dem er über zwanzig Jahre lang wirkte. "Die Art der Trennung und die Missverständnisse passten nicht zu dieser erfolgreichen Zusammenarbeit", sagt Meyer über die Gespräche. Er persönlich sei froh gewesen, als Eberl sagte, dass es für ihn im Fußball weitergehe. 

Eberl hätte Rose nicht ohne Klausel bekommen

Auch den raschen Abschied von Marco Rose zu Borussia Dortmund begleitete Meyer als Mitglied des Präsidiums. "Die Position des Trainers ist eine andere als die des Fans mit Herzblut", sagt Meyer über die enttäuschten Anhänger. Gladbach hätte Rose als Trainer nicht ohne eine Klausel bekommen. "Eberl hatte sich gut informiert und klare Vorstellungen über eine Zusammenarbeit im Interesse unseres Vereins." Die fünf Millionen Euro waren aus Sicht der Fohlen weniger Risiko und ein "stolzer Betrag". In Kürze werden die beiden bei RB Leipzig wieder zusammen arbeiten.

"Grillabend reicht heute nicht mehr"

Identifikation sei heute im Fußball weniger vorhanden, sagt Meyer emotionslos. "Angebot und Nachfrage sind die Marktwirtschaft, auch im Fußball." Die Beispiele von "gewachsenen Empfindungen durch langjährige erfolgreiche Arbeit" sind heute an wenigen Händen abzuzählen. In Kabine und auf dem Platz sind zwar auch menschliche Dinge wichtig, aber "ein Grillabend oder eine Bootsfahrt reichen da heute nicht mehr."