Kein Treffen mit RB-Coach Rose: TV-Experte Hamann meidet Kontakt

Dietmar 'Didi' Hamann ist Ex-Profi des FC Bayern und FC Liverpool. Als Experte von Sky Sport ist er seit einigen Jahren in seiner zweiten Fußball-Karriere aktiv. Mit seiner Kritik reizt er immer wieder die Gemüter von Fans und Verantwortlichen.

Nun erklärte er im Interview in "Meine Geschichte" bei seinem eigenen Sender, warum er keine Kontakte in seine frühere Branche pflegt und sprach dabei auch über ein Angebot von Marco Rose, das er ausschlug.

Zuletzt reagierte Thomas Tuchel auf seine Einschätzungen und sprach dem TV-Kommentator die Relevanz ab. "Er läuft etwas aus dem Ruder gerade, aber ist nicht wichtig genug, dass wir darauf reagieren", sagte der Bayern-Coach vor dem Spiel des Rekordmeisters gegen den SV Darmstadt.

Ihm sprang dabei Kölns Trainer Steffen Baumgart zur Seite, der zeitgleich mit Hamann auch als Spieler aktiv war. "Wenn die Aufgabe eines Experten nur noch darin besteht, allen bei jeder Gelegenheit ans Bein zu pinkeln, dann muss er sich auch nicht wundern", sagte Baumgart über die kleinen Scharmützel. 

Hamann allerdings reagierte dann ähnlich und äußerte sein Verständnis für Tuchels Reaktion. "Ich fühle mich nicht angegriffen. Wenn ich ihm nicht wichtig genug bin, ist das seine Meinung. Es ist das gute Recht des Bayern-Trainers, auf Kritik zu reagieren. Eventuell sogar seine Pflicht. Ich an seiner Stelle würde mich auch vor meine Mannschaft stellen", hieß es von Hamann.

Jetzt sagte er im Gespräch mit Ricardo Basile auf Sky: "Bei mir ist das nie persönlich. Mir geht es nur um die Sache, wie sie Fußball spielen." Damit die Meinungsverschiedenheiten gar nicht erst auf eine Ebene geraten, hält er auch keinen näheren Kontakt. Natürlich kennt der Ex-Profi viele heutige Akteure noch aus vergangenen Zeiten. Aber heute ist das anders. "Du kannst entweder Freund sein mit denen, oder den Job machen, den ich mache", sagt Hamann.

Als Beispiel nannte er eine Einladung des heutigen RB-Trainers Marco Rose, den er in seinen letzten Monaten beim BVB heftig kritisierte. Rose nannte seine Analysen teils "unpassend, zu einfach und zu billig und immer wieder auf unsere Kosten" und wünschte sich, auch von Hamann zu hören, "wenn wir anständig unterwegs sind." Dann schlug er dem TV-Mann vor, mal auf ein Glas Wein und ein Spiel vorbeizuschauen.

"Dazu ist es Gott sei Dank nie gekommen", sagte Hamann nun. "Wenn du dahingehst, dann ist das ein super Typ, dann trinkst du ein Glas, unterhältst dich und hast Sympathien für den Mann, das wird ja so kommen. Dann spielen sie in der nächsten Woche denselben Mist. Was erzählst du da?" Diesen Interessenkonflikt versucht er also im Voraus zu vermeiden. 

Seitdem Rose bei RB ist, gab es eher positive Worte. Hamann sprach bereits öffentlich von einer Meisterschaft für die Sachsen.