Werner nach Treffer gegen Israel „Vielleicht passt das Spiel hier mehr zu mir”
Timo Werner hat sich im Nationalteam durch seinen Treffer zum 2:0-Endstand im Testspiel gegen Israel endlich einmal wieder Selbstvertrauen geholt. Der Rekord-Torjäger von RB Leipzig traf nach einem Freistoß von Ilkay Gündogan kurz vor der Pause (45.+1), als er gedankenschnell vor Tor stieß und den Ball mit dem Außenrist ins kurze Eck spitzelte. Bei einem weiteren vermeintlichen Treffer in der zweiten Hälfte stand Werner knapp im Abseits.
Timo Werner: „Bei Chelsea läuft es nicht so, wie ich mir das vorstelle”
„Wir haben uns einige Torchancen rausgespielt, die wir nicht genutzt haben. Aber nach vier Monaten war es für das erste Spiel im neuen Jahr ein guter Auftritt”, bilanzierte der 26-Jährige.
Dennoch war ihm im Spiel bei einigen Stockfehlern und Missverständnissen anzumerken, dass ihm angesichts seiner Situation beim FC Chelsea Spielpraxis und Zutrauen fehlen. Sein letzter Treffer für das Team von Trainer Thomas Tuchel in der Premiere League datiert von Anfang Oktober. „Bei Chelsea läuft's nicht so, wie ich mir das vorstelle. Umso schöner ist es, dass ich hier das Vertrauen habe. Vielleicht passt das Spiel hier mehr zu mir, ich fühle mich sehr wohl hier”, sagte Werner.
Flick über Werner: „Vom Rhythmus her nicht ganz so im Spiel”
Bundestrainer Hansi Flick hat sich offenbar zur Aufgabe gemacht, den Tempostürmer mit Blick auf die WM als wertvolle Option wieder aufzubauen. „Timo hat in den letzten Wochen und Monaten wenig gespielt. Er war krank und hat einiges aufholen müssen”, erklärte Flick. Doch der gebürtige Stuttgarter habe „hart” an sich gearbeitet. „Wir sind dazu da, dass wir ihm die Spielzeit geben. Man merkt, dass er vom Rhythmus her nicht ganz so im Spiel war. Aber er ist immer einer, der versucht, tiefe Laufwege zu machen.” Um Werners Stärken zu betonen, müsse das Team ihn noch häufiger im Zentrum suchen. „Es hat schon häufiger funktioniert, dass er Tore und gute Spieler bei der Nationalmannschaft macht und das Selbstvertrauen mitgenommen hat zu Chelsea. Es ist wichtig, dass er hier in Rhythmus kommt”, sagte Flick.
Wechsel-Tipps mochte er weder Werner, noch dem Pariser Julian Draxler mit auf den Weg geben. „Ich bin weit davon entfernt, dass ich Spielern den Ratschlag gebe, ob sie den Verein wechseln sollen oder nicht. Jeder Spieler muss für sich selbst Verantwortung zeigen und seine Situation einzuschätzen lernen”, betonte Flick. „Die Situation, die beide haben, ist aktuell nicht so, dass sie zufriedenstellend ist. Bei Timo ist es so, dass er krank war, dass er lange ausgefallen ist und immer wieder Rückschläge hatte. Bei Jule ist es so, dass die Qualität auf seiner Position in Paris auch nicht ganz so einfach ist für ihn.”
Doch es wäre wohl keineswegs zum Nachteil für die deutsche Nationalteam, wenn sich das Duo im Sommer verändern würde.
Übrigens: RB-Abwehrallrounder Benjamin Henrichs wurde gegen Israel nicht eingesetzt. Er darf auf einen Einsatz gegen die Niederlande am Dienstag hoffen (20.45 Uhr).