Ex-Stuttgarter vor Bundesligaspiel "Auch Leipzig": Bobic über RB-Duell mit Stuttgart, Job in Leipzig und Seskos Qualitäten
Mit der Leipziger Volkszeitung sprach der DFL-Aufsichtsrat über das Spiel zwischen Stuttgart und Leipzig, einen möglichen Job als Sportvorstand bei RB und seinen Landsmann Benjamin Sesko.
Fredi Bobic, der einstige Stürmer und spätere Sportvorstand des VfB Stuttgart, schaute im Interview mit der Leipziger Volkszeitung auf das anstehende Duell von RB Leipzig mit dem Tabellendritten (Samstag, 27. Januar um 15.30 Uhr). Von der Partie der beiden Tabellennachbarn erwartet er eine "Vollgasveranstaltung", die der in den USA lebende DFL-Aufsichtsrat unbedingt live verfolgen will.
Stuttgart nach 1:5 gegen RB "im Flow" unter Hoeneß
Das Hinspiel hat er live in Leipzig verfolgt und sah eine "fantastische" erste Halbzeit seines VfB. Aber dann habe Leipzig "ein Feuerwerk abgefackelt". Und sein Heimatklub im Anschluss einen Höhenflug hingelegt. "Stuttgart hat sich nach dem 1:5 in einen Rausch gespielt, war im Flow. Und in einem Lauf gewinnst du die knappen Spiele, hast Selbstvertrauen und Matchglück, spielen manche Jungs anhaltend über ihren Möglichkeiten", so der 52-Jährige.
Trainer Hoeneß, der selbst mal bei RB arbeitete, habe den größten Anteil daran. "Ein guter Coach weist den Weg, reißt mit, ist authentisch, macht jeden Einzelnen und die Mannschaft besser. Das alles ist Sebastian gelungen."
VfB gegen RB: Schlüsselspiel nach Ergebniskrise
In den beiden Auftaktniederlagen der Teams erkennt er keinen Trend. "Für mich sind das hier wie da kleine Ergebniskrisen", sagt Bobic. Dennoch sei die Begegnung "für beide Mannschaften ein Schlüsselspiel". Und der Druck liege am Samstag klar bei RB.
Champions League für Spieler wie Xavi
Denn die Punkte braucht Leipzig nicht nur für Platz drei. Verliert die Rose-Elf zum dritten Mal 2024, dürfte der BVB langsam vorbeiziehen und auch Frankfurt könnte wieder in Schlagweite geraten. Ein Verpassen der Champions League wäre fatal, auch für den Kader der kommenden Saison. Spieler wie Xavi Simons sind ohne die Königsklasse nicht zu bekommen. "Wenn das nicht klappt, könnte es natürlich sein, dass sich Xavi im Sommer anderweitig umsieht", sagt Bobic.
"Sesko hat alles"
Allerdings ist Xavi auch der beste Beweis, dass RB Umbruch kann. Neben dem neuen Toptorjäger Lois Openda habe Bobic, der in Maribor geboren ist, auch seinen Landsmann Benjamin Sesko schon lange auf dem Schirm. "Mich erinnert Benny an den jungen Mario Gomez, ich hätte ihn vor ein paar Jahren gerne nach Frankfurt oder Berlin geholt, hatte leider keine Chance", sagt Bobic.
Sesko sei noch jung und brauche noch etwas Zeit, die er aber vom RB-Trainer bekommt. "Marco (Rose, d. Red.) macht das klasse und führt ihn langsam heran." Sesko habe alles, was ein Topstürmer braucht, auch für das RB-Spiel. Denn Bobic beobachtet in dem 21-Jährigen, "der sich fürs Team aufopfert", auch ein starkes Anlaufverhalten.
Bobic kann sich RB-Job vorstellen
Als Sportdirektor arbeitet er seit seinem Ausscheiden bei Hertha BSC Berlin nicht mehr. Aber dahin will er wieder zurück, am besten ab dem kommenden Sommer. Ob er sich vorstellen könnte, auch bei RB zu arbeiten, wo der Posten des Sportvorstands womöglich neu besetzt wird? "Ich war schon Dortmunder, Hannoveraner, Berliner, Stuttgarter, Frankfurter, war in Bolton, Rijeka und Burgas. Ich würde sagen, ich bin Europäer. Da gehört ja auch Leipzig dazu…"
Im vergangenen Oktober hatte er schon Gerüchte dazu mit einem Dementi kommentiert. Aber RB-Aufsichtsratsboss Mintzlaff und er kennen und schätzen sich.