Pokalnacht in Leipzig „Richtig romantisch”: Was hinter dem zweifachen Flutlichtausfall steckte
Auf einmal war es ganz dunkel in der Red-Bull-Arena. Beim Viertelfinale des DFB-Pokals zwischen Titelverteidiger RB Leipzig und Borussia Dortmund fiel eine Viertelstunde vor Schluss plötzlich das Flutlicht für ein paar Sekunden aus. Die 47.069 Fans nahmen es am Mittwochabend in Leipzig mit Humor, die Spieler auch. Erst recht, als die Lichter unmittelbar danach noch mal für ein paar Sekunden ausgingen.
Systemausfall der Software
"Das war richtig romantisch", sagte Leipzigs Kapitän und Torschütze Willi Orban nach dem 2:0-Sieg. Fortgesetzt worden war die Partie nach der Mini-Unterbrechung bei voller Beleuchtung und dem Stand noch von 1:0 für die sächsischen Gastgeber mit einem Schiedsrichterball.
>>> Lesenswert: Die Stimmen zum Leipziger 2:0 gegen den BVB
Wie RB nach der Partie erklärte, soll ein Systemausfall der Software, die die gesamte Stadion-Beleuchtung steuert, die Ursache für den Flutlichtausfall gewesen sein. Das hätte eine erste technische Überprüfung ergeben. Unmittelbar nach dem Systemausfall sei das Backup-System eingesprungen.
Für den Fortgang des Spiels war der Ausfall der Flutlichtanlage von nicht unerheblicher Bedeutung. Kurz bevor es plötzlich bei einem Einwurf dunkel wurde und nur noch die rote Rahmenbeleuchtung an war, hatte Dortmund RB dezent am Wickel. Der BVB hatte es sich vor dem Strafraum der Sachsen eingerichtet und stiftete zunehmend Unruhe.
Erinnerungen an Istanbul
"Um ehrlich zu sein, hat das ganz gut gepasst", sagte Orban später. "Dortmund war am Drücker, wir mussten viel laufen. Deshalb hat uns das ein bisschen in die Karten gespielt. Das war schon außergewöhnlich."
RB hat so etwas schon mal erlebt: 2017 in der Champions League im ersten Spiel in der Königsklasse überhaupt für den Club bei Besiktas Istanbul. Damals fiel beim Stand von 2:0 das Flutlicht für zehn Minuten aus. RB witterte Absicht seinerzeit, weil die Sachsen am Drücker waren, den Anschluss zu erzielen.
Trainer Ralph Hasenhüttl sagte damals nach der Partie: "Das ist überraschend für mich, dass so etwas in der Champions League passieren kann. Das darf normal nicht passieren". Der BVB suchte am Mittwochaben keine Ausreden. Trainer Edin Terzic sprach von einer "Scheiß Nacht" und einem "katatstrophalen Spiel" seiner Mannschaft.