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RB LeipzigFreibeuter in Kapitänsmanier: RB Leipzigs Spieler in der Einzelkritik

Von Martin Henkel 23.02.2020, 09:17
Zum Abklatschen: Werners und Mukieles (l.) Auftritt auf Schalke
Zum Abklatschen: Werners und Mukieles (l.) Auftritt auf Schalke imago/Jan Huebner

Marcel Sabitzer ist blitzgereift, Nkunku spielt die Partie seines Lebens und Peter Gulacsi kann einem leidtun - RB Leipzigs Spieler nach dem 5:0 auf Schalke in der Einzelkritik:

Peter Gulacsi: Armer, Pete! Bekam in der ersten Hälfte nicht eine legale Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Keinen einzigen Torschuss brachte Schalke bis zur Pause zustande. Kleine Leistungssteigerung dann ab Minute 46: Schalkes Nastasic forderte Gulacsi nach einer Ecke heraus, Pete gewann das Duell. Mehr hatte er nicht zu tun. Siebtes Spiel zu Null in dieser Saison! Note: 2,5.

Nordi Mukiele: Unauffällig nach vorn wie hinten, mehr war aber bei der Vorstellung der Leipziger Offensive nicht nötig. Läuft Gefahr, einen Stammplatz in der Fünferkette zu erhalten. Note: 2,5.

Lukas Klostermann: Zögerte mit seiner Vertragsverlängerung, was sich mit jedem Spiel fataler für RB erweist. Ist zu einem gestandenen Verteidiger auf Topniveau gereift. Spielt innen in der Dreierkette effektiver als auf Außen. Note: 2.

Dayot Upamecano: Der Boss ist zurück - und hat gleich wieder das Kommando in der Defensiv-Zentrale übernommen. Dass Schalke nur drei Torschüsse über das ganze Spiel verteilt zustande bekam, war natürlich das Verdienst des Kollektivs - und das des Franzosen. Note: 2.

Marcel Halstenberg: War da mal was mit Außenverteidiger? Wie Klostermann scheint der vormalige Linksverteidiger in der Dreierkette regelrecht aufzublühen. Erinnert immer mehr an Willi Orban: Ist nicht der Schnellste, aber gewitzt und hellsichtig. Grätschte in der ersten Hälfte einen Steilpass der Schalker in letzter Sekunde aus der Gefahrenzone und köpfte nach Willi-Orban-Manier eine Ecke von Nkunku zum 3:0 ins Tor. Note: 1,5.

Angelino: Die Frage unter der Woche war: kaufen? Die Antwort nach dem Schalkespiel müsste lauten: umgehend! Leider dürfte es für einen Deal a la Nkunku (13 Millionen Euro) zu spät sein. Der spanische Leihspieler von Manchester City entpuppt sich immer mehr als Königstransfer. Nicht nur, hat Angelino Nagelsmann eine neue Fünferkette mit beeindruckender Effizienz ermöglicht, er schießt jetzt auch noch Tore. Das 4:0 war sein erster Treffer im RB-Dress. Note: 1,5.

Marcel Sabitzer: Erstaunlich, wie man derart schnell altern kann. Sabitzer ist der neue Grandseigneur im RB-Kader. Sprach nach dem Spiel in Kapitänsmanier "dem Team ein Lob aus" und entwickelt sich immer mehr zum Leitwolf. Gegen Schalke durfte er mal wieder höher agieren, was er prompt zu einem Flatterball nutzte, der zum frühen 1:0 einschlug (55 Sekunden). Übrigens nach Jean-Kevin Augustins Treffer gegen Dortmund (31 Sekunden) das zweitschnellste Tor in der Leipziger Bundesliga-Geschichte. Es war zudem Sabitzers fünftes Weitschuss-Tor in dieser Saison, Ligabestwert. Note: 1.

Konrad Laimer: Spielte mit einem Bluterguss im Schulterblatt und hielt mit der Blessur fast 60 Minuten durch, ohne dass seine Verletzung irgendwelche sichtbaren Folgen auf sein Spiel hatte: Sein Spiel: Wie immer mit dem Messer zwischen den wiedererstarkten Zähnen. Nur gut, dass wenigstens Laimer vorige Woche seinen Vertrag verlängert hat. Um seinen Weggang muss sich RB also vorerst keine Sorgen machen Note: 2.

Christopher Nkunku: Mit einem Wort: brillant! Noch nie hat ein Spieler in der Geschichte der Bundesliga vier Treffer aufgelegt wie Nkunku Samstagabend auf Schalke. Lediglich beim ersten Treffer kam ihm Werner zuvor, der Sabitzer den Ball zum 1:0 servierte.  Note: 1.

Timo Werner: Hat seinen Seelenfrieden wiedergefunden, wie er nach dem Spiel verriet. Wie das? Er hat nah vier langen Partie endlich wieder in der Liga getroffen. Der zweite Treffer ging auf sein Konto, ein Hammer aus 18 Metern, der hinter Nübel im langen Ecke einschlug. Es war sein 21. Ligatreffer. Note: 1,5.

Patrik Schick: Kein Tor diesmal, dazu nach 56 Minuten schweißgebadet ausgewechselt. Der Tscheche entwickelt sich trotzdem immer mehr zur Startelfoption Nummer eins neben Timo Werner, weil er am Boden gewitzter ist als Yussuf Poulsen, der seine Stärken eher in der Luft und beim Anlaufen der Gegner hat. War jederzeit anspielbereit und ackerte in der ersten Reihe, um Schalke früh zu attackieren. Note: 2,0.

Yussuf Poulsen: Schwierig für den Dänen, sich derzeit für die Startelf zu empfehlen. Hatte auch gegen Schalke nur knapp über 30 Minuten Zeit, sich Selbstvertrauen zu holen. Am besten mit einem Tor, das ihm aber nicht gelang. Rackerte aber wie üblich Räume für seine Kollegen frei. Note: 2,5

Amadou Haidara: Hat die undankbare Aufgabe, den besten Ballpiraten der Liga, Konrad Laimer, immer dann zu ersetzen, wenn der Freibeuter platt ist. So auch gegen Schalke. Anders aber als in Spielen zuvor, fügte sich der Malier in seine Rolle und vertrat Laimer mit großem Einsatz und viel Akkuratesse. Note: 2,5

(RBlive/mhe)