Bleibt Gvardiol bei RB? Eberl zu Verhandlungspoker mit Man City: "Sind von einer Einigung weit entfernt"
Auch Max Eberl ist im Trainingslager in Bruneck. Nicht nur der schönen Aussicht auf das Pustattal wegen, auch nicht aus obligatem Brauch, sondern weil er am Rand des Trainingsgeländes auf sein Werk schauen kann: Spieler, die er zum Pokalsieger geholt hat.
RB-Transfers: Urteil erst im Alltag
Acht Zugänge sind es, die sein Kumpel, Trainer Marco Rose, versucht, in den RB-Kader zu integrieren. Nochmal so viele hat der Sportchef zu anderen Vereinen verkauft oder verliehen. „16, 17 Transfers rein und raus, das ist schon eine Zahl, die für mich ungewohnt ist“, sagte der 49-Jährige am Tag nach der Ankunft im Trainingslager am Morgen in der Lobby des „Falkensteiner“-Hotels.
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Ob die Transfers aufgehen, lässt sich auch in Bruneck nicht ermitteln, dafür braucht es den Pflichtspielalltag. „Das wird sich erst noch zeigen, ob die Transfers funktionieren“, so Eberl. Doch was man sich im Kopf überlegt habe, „das haben wir umgesetzt“.
Heißt, es passiert nichts mehr? Kommt drauf an, antwortete der Bayer, der ein weiteres Agieren auf dem Spielermarkt davon abhängig macht, was Manchester City noch so veranstaltet. Genauer gesagt auf den Verhandlungstisch legt.
Sportchef Eberl: "Josko hat Bock!"
Der Triplesieger hat Interesse an Innenverteidiger Josko Gvardiol, der Kroate wiederum Interesse an Man City. Bleibt noch RB, das den jungen Mann (21) mit einem Vertrag bis 2027 an sich gebunden hat. Eine Ausstiegsklausel gibt es für diesen Sommer nicht, aber ein Preisschild. Auf dem steht: 100 Millionen Euro plus.
Die Gerüchteküche brodelt deshalb ordentlich, von Medizinchecks war zuletzt zu lesen, was RB ziemlich aufgebracht hat. „Das hat uns sehr überrascht“, so drückte es Eberl aus und verwies auf Gvardiol, der am Vortag mit ins Pustatal gereist ist. „Wie man sieht, er ist hier. Er ist ein Vollprofi, sehr motiviert, er hat Bock.“
Eberl schloss nicht aus, dass Gvardiol trotz Angebot von City auch bleibt. „Ich denke, es gefällt ihm, was wir aufgebaut haben.“ Gleichzeitig wiederholte er: „Es ist so, dass Manchester City verbrieft hat, dass sie ihn haben wollen, und ja, Josko hat angedeutet, dass er sich das vorstellen kann.“
Gvardiol-Wechsel: finanziell nicht nötig
Eberl ging anschließend ins Detail: „In so einem Prozess gibt es zwei Verhandlungspartner und wir sind noch sehr, sehr weit auseinander. Es gibt nicht ansatzweise eine Einigung."
Der Sportchef gab in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass der Club keine finanziellen Nöte habe, einem Deal unterhalb der 100-Millionen-Marke zuzustimmen. "Man muss sagen, der Transfer von Dominik Szoboszlai zum FC Liverpool hat uns alle überrascht", so Eberl, "er gibt uns aber auch die nötige (finanzielle, Anm. Red.) Sicherheit und Ruhe. Wir brauchen also kein Geld aus dem Verkauf von Josko, von dem her sind wir sehr entspannt. Am liebsten wäre für uns, dass er bleibt. Und wenn Josko bleibt, werden wir nichts mehr machen auf dem Transfermarkt.“