Haaland kann kommen RB Leipzig „bereit, 90 Minuten zu leiden”
Leipzig hält Anschluss an die Bundesliga-Spitzenplätze, freut sich über ein wichtiges Comeback und auf Manchester. Die City-Offensive wird aber nicht so harmlos sein wie die der schwachen Wolfsburger.
Es dauerte nur wenige Minuten, ehe erstmals der Name Erling Haaland fiel. Das 3:0 beim erschreckend harmlosen VfL Wolfsburg hakten Trainer und Spieler von RB Leipzig recht schnell ab. Von einem „verdienten Sieg” und einer „ausgesprochen starken Mannschaftsleistung” sprach Trainer Marco Rose eher erleichtert als euphorisch.
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Dennoch dürfte die Stimmung auf der Heimreise nach Sachsen deutlich besser gewesen sein als das regnerisch-windig-kühle Wetter an diesem ungemütlichen Samstagnachmittag in Wolfsburg. Nach zuletzt zwei sieglosen Partien in der Fußball-Bundesliga halten die Leipziger wieder Anschluss an die Spitzenplätze, freuen sich über die Rückkehr des schmerzlich vermissten Christopher Nkunku – und blicken vorsichtig optimistisch auf das Champions-League-Duell mit Manchester City und Ex-Bundesliga-Stürmer Haaland am Mittwoch. Dass Man City gerade nicht in Topform ist und nur 1:1 gegen Aufsteiger Nottingham spielte, beflügelt die Viertelfinal-Träume der Sachsen.
Orban: „Bereit, 90 Minuten zu leiden”
„Wir wissen, dass es eine absolute Herausforderung wird, aber wir sind da auch nicht chancenlos. Wir werden alles reinhauen und unsere Qualitäten auf dem Platz zeigen”, kündigte Kapitän Willi Orban an. „Wir wissen, dass es brutal wird, aber wir sind bereit, 90 Minuten zu leiden.”
In Badelatschen und wattierter Winterjacke stand der Verteidiger vor den Reportern und musste natürlich die Frage beantworten, wie man denn diesen Ausnahmestürmer stoppen könne. „Es wäre zu einfach, sich nur auf Haaland zu fokussieren”, sagte Orban, der bei der 1:2-Niederlage gegen Union Berlin vor einer Woche noch wegen seiner Stammzellenspende pausiert hatte. Er lobte Haaland als „herausragenden Stürmer mit fantastischen Fähigkeiten”, dessen „Wucht und tiefen Läufe schwer zu verteidigen” seien.
Kovac: „Haben bei weitem nicht das Niveau von Leipzig”
All diese Qualitäten und Attribute galten für die Wolfsburger Offensive nicht. Bis auf eine beherzte Anfangsviertelstunde und ein wenig Schwung nach der Pause wurden die Gastgeber dem Champions-League-Teilnehmer nicht gefährlich. Emil Forsberg (14. Minute), der eingewechselte Konrad Laimer (85.) und Dominik Szoboszlai (90.+2) schossen den ungefährdeten Sieg heraus.
„Man hat heute klipp und klar gesehen, dass wir bei weitem nicht das Niveau von Leipzig haben. Leipzig spielt zurecht Champions League, Leipzig ist zurecht oben mit dabei”, sagte VfL-Coach Niko Kovac. Neben dem Dreier und lobenden Worten des Gegners sorgte zudem Nkunkus Rückkehr für Frohsinn. Nach mehr als dreimonatiger Pause wegen eines Außenbandrisses wurde der 24 Jahre alte Angreifer in der 68. Minute eingewechselt, was die RB-Fans ebenso wie das zwischenzeitlich eingeblendete 2:1 der Gladbacher gegen den FC Bayern mit reichlich Applaus quittierten.