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Henrichs, Positionierung und Mentalität Wie RB das Spiel in der zweiten Hälfte übernahm

Von Ullrich Kroemer 21.05.2023, 11:00
Starke Performance gegen Cancelo: Benjamin Henrichs.
Starke Performance gegen Cancelo: Benjamin Henrichs. (Foto: imago/Sven Simon)

In der ersten halben Stunde drohte RB Leipzig ein Murmeltier-Auftritt: Das Spiel läuft wie immer in München, nichts zu holen für die Leipziger – so machte es den Anschein. Die Übermacht der Bayern vor allem über ihre linke Angriffsseite und Ausnahmespieler Joao Cancelo war eklatant. Nicht nur Mohamed Simakan war dort überfordert. „Momo hat körperlich nicht ganz auf der Höhe gewirkt, war immer einen Schritt zu spät”, kritisierte auch Trainer Marco Roser. „Aber gar keinen Vorwurf, Mo ist jetzt ein junger Spieler. Es ist wichtig, dass er diese Erfahrungen sammelt. Cancelo ist ein außergewöhnlicher Spieler, der dir einen Kringel in die Beine spielen kann”, so Rose.

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Orban: „Standen höher, mussten riskanter spielen”

Was aber passierte dann in der zweiten Hälfte, dass die Münchner Cancelo & Co. kaum noch in Szene setzen konnten. „Wir haben das in der zweiten Halbzeit besser im Griff gehabt. Wir haben gut gedoppelt auf dem Flügel, viel abgefangen, Dani und Szobo haben gut mit nach hinten mitgearbeitet”, lobte Rose. „Das war wichtig gegen ihr gutes Flügelspiel.” Henrichs bekam eine gute Balance aus Präsenz in der Defensive und Nadelstichen nach vorn hin.

Kapitän Willi Orban erklärte, dass die Gäste hinsichtlich Positionierung und Mentalität zulegten. „Du bist einen Tick mutiger, weil du 0:1 hinten liegst und riskanter spielen musst. Wir standen mit den Außenverteidigern höher, haben mit den Zehnern höher attackiert, hatten mehr Druck auf dem Ball und dann ist es schwierig gegen uns zu spielen”, analysierte der Abwehrchef. „Dann hatte Bayern große Probleme, wir haben viele Bälle erobert, konsequent in die Box gespielt und haben dann die Tore gemacht.”

Tuchel konsterniert

Ursächlich war freilich auch die Passivität der Münchner, die sich schon nach 30 Minuten aus unerfindlichen Gründen zurückzogen. „Wir sind schon nach 30 Minuten reaktiv und schlampig geworden, in der zweiten ohne Not und ohne Erklärung komplett schlampig geworden im Passspiel, Freilaufverhalten, Positionierung, bei den Entscheidungen, welche technischen Fehler wir machen. Die Räume waren zu groß, es ist zu wenig Aufwand, wenn wir den Ball haben”, ärgerte sich der von seiner Mannschaft komplett enttäuschte Bayern-Trainer.