RB Leipzig"Ich habe mich bewußt dafür entschieden": Null-Spiele-Mann Philipp Tschauner geht bei RB Leipzig in seine letzte Saison als Ersatzkeeper
Seit 2019 ist Philipp Tschauner nun schon bei RB Leipzig – ein Spiel hat er für den sächsischen Bundesligisten und Vizemeister aus dem Vorjahr aber noch nicht bestritten. Der Torhüter der "Roten Bullen" ist der Null-Spiele-Mann im Kader.
"Ich stelle mich gern in den Dienst der Mannschaft"
Für den 35 Jahre alten Keeper ist das offenbar aber kein allzugroßes Problem. Das verriet er der Bild-Zeitung in einem Interview, in dem sich der 35-Jährige vor Beginn seiner letzten Saison als aktiver Fußballer als solider Sportsmann gibt. So antwortet er etwa auf die Frage, ob er die 40 Bankeinsätzen in den vergangenen zwei Jahren manchmal leid gewesen sei: "Überhaupt nicht. Als sich damals die Möglichkeit ergeben hat, habe ich mich ganz bewusst dafür entschieden nach Leipzig zu wechseln. Mir war ja klar, dass ich hier nicht die Nummer eins werde. Ich stelle mich gern in den Dienst der Mannschaft."
So einen hat man aus Sicht des Klubs, der Trainer und von Stammkeeper Peter Gulacsi natürlich gern hinter sich und in der Kabine sitzen. "Tschauni" ist der Gute-Laune-Onkel im Kader des weitgehend jungen Personals am Cottaweg, wie er in einem Interview mit RBlive November 2020 verriet. Einer, der "in der Kabine vor dem Spiel auch meine Rolle" ausfüllt, "probiere die Jungs, die auf den Platz gehen, zu pushen."
Dazu gehört für den ehemaligen Torhüter von Hannover 96, Ingolstadt, 1860 München und seinem Jugendklub 1. FC Nürnberg "Sprüche" auszuteilen, "um das Mannschaftsgefüge zu fördern."
Franzosen ändern "dauernd" die UNO-Regeln
Besonderen Einfluss auf den Teamgeist nimmt der frühere Zweitligaprofi wohl vor allem beim Kartenspiel. "Wir sind eine gute Truppe, spielen viel Uno und Play-Station zusammen", sagt Tschauner in dem Interview und geht bei der Frage nach den Kartenkönigen in der Kabine ins Detail: "Die Franzosen sind die Hüter der Regeln und dabei sehr kreativ. Wir haben die UNO-Regeln bestimmt schon viermal geändert. Aber dadurch bleiben die Spiele sehr emotional und lautstark."
Wie es mit Tschauner nach der Saison weitergeht, ist bereits geklärt. Er wird bei RB Leipzig bleiben und im Nachwuchsbereich das Training der jungen Torhüter übernehmen. "Ich werde als Torwarttrainer im Nachwuchs arbeiten", sagt er. "Ein paar Einheiten habe ich sogar schon geleitet. Aber jetzt genieße ich erst einmal das letzte Jahr als aktiver Spieler." (RBlive/hen)