"Ich hoffe, Jogi bekommt einen glorreichen Abschied": RB Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann äußert sich bewundernd über die Ära des Bundestrainers Löw | RBLive

Die entscheidende Aussage für alle, die es mit RB Leipzig halten, vorweg: Julian Nagelsmann wird ab Sommer nicht der Nachfolger von Bundestrainer Joachim Löw, der vor wenigen Stunden seinen Rücktritt nach der EM 2021 vorweggenommen hat. Das schloss der Coach der Sachsen am Dienstag kategorisch aus.

War ja aber auch klar. Nagelsmann, erst 33 Jahre alt, steht am Anfang seiner Karriere und fühlt sich im Klubfußball mehr als wohl. Dennoch äußerte er sich vor dem Abflug zum Champions-League-Rückspiel gegen den FC Liverpool (Hinspiel 0:2) am Dienstag zum Thema, das alle anderen überstrahlte.

Löw, der eigentlich noch Vertrag bis 2022 gehabt hätte, ist seit 17 Jahren im Amt. Zuerst als Assistent von Bundestrainer Jürgen Klinsmann, danach in verantwortlicher Position. Der Höhepunkt seines Wirkens: der Gewinn der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien.

Dennoch konnte das den Coach nicht vor dem Absturz vier Jahre später in Russland bewahren (WM-Vorrunden-Aus). Seither sah und sieht er sich zahlreichen Kritikern gegenüber. Nagelsmann hob nun vor allem seine Verdientste hervor. "Die Nachricht hat mich überrascht", sagte er und fügte hinzu. "Sie ist auch eine traurige Nachricht."

Löw habe einen "extremen Impact auf den deutschen Fußball und die Nationalelf" gehabt. "Er hat eine Epoche geprägt mit großen Erfolgen. Er hat den ersten Umbruch erfolgreich eingeleitet", damals an der Seite Klinsmanns, "und jetzt auch den zweiten. Wir werden im Sommer garantiert eine schlagkräftige Mannschaft haben und ich hoffe, sie kann um den Titel mitspielen. Davon gehe ich aus." Löw habe "zum richtigen Zeitpunkt, wie ich finde, die richtigen Entscheidungen getroffen, auch wenn er dafür kritisiert wurde".

Konkret betraf das die Verabschiedung von Routiniers wie Mats Hummels, Jerome Boateng und Thomas Müller nach der verpatzten WM vor drei Jahren. Nagelsmann hofft, dass Löws "erfolgreiche Karriere" bei der EM "ihren glorreichen Abschluss bekommt".

Der 61 Jahre alte Bundestrainer hatte am Vormittag seinen Abschied beim DFB kundgetan und sich mit den Worten vorab aus seinem Amt verabschiedet: "Ich gehe diesen Schritt ganz bewusst, voller Stolz und mit riesiger Dankbarkeit, gleichzeitig aber weiterhin mit einer ungebrochen großen Motivation, was das bevorstehende EM-Turnier angeht. Stolz, weil es für mich etwas ganz Besonderes und eine Ehre ist, mich für mein Land zu engagieren. Und weil ich insgesamt fast 17 Jahre mit den besten Fußballern des Landes arbeiten und sie in ihrer Entwicklung begleiten durfte." (RBlive/hen)