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  5. "Männer sind oft theatralischer": Magerl über ihren Weg zu RB Leipzig im Frauenfußball

Julia Magerl über Frauenfußball  "Männer sind oft theatralischer"

Julia Magerl geht mit RB Leipzig in ihre dritte Bundesliga-Saison. Die Österreicherin sprach zuvor über ihren Weg zum Profi und den Unterschied zum Männerfußball.

16.07.2025, 08:10
Julia Magerl hat sich bei RB Leipzig an den Profifußball gewöhnt.
Julia Magerl hat sich bei RB Leipzig an den Profifußball gewöhnt. (Foto: imago / motivio)

Leipzig/msc – Mit RB Leipzig geht die Österreicherin Julia Magerl in diesem Sommer in ihre vierte Saison und in die dritte Bundesligaspielzeit. Im Podcast der ZEIT „Frisch an die Arbeit“ spricht die 24-Jährige über ihren Weg in den Frauenfußball, ihre Anfänge bei RB und Unterschiede zu ihrem männlichen Kollegen.

Elf Jahre Training mit den Jungs

Fußball sei ihr in die Wiege gelegt worden, die Liebe zum Sport hat sie aus ihrer Familie geerbt. Lange hat sie aber gar nicht mit anderen Mädchen, sondern mit den Jungs ihres Vereins gespielt. Bis zur U15 gab es für sie kein gleichgeschlechtliches Training – elf Jahre lang, denn Magerl begann schon mit vier Jahren mit dem Fußball. Ein Problem war das nie, akzeptiert wurde sie als Mädchen von Beginn an. „Es hat auch jeder gesagt, ich solle spielen.“ Eher hatten die gleichaltrigen Jungs Angst, gegen sie zu spielen, sagt sie.

Ihr früher Start heißt aber nicht, dass sie stets verrückt war nach dem Ball und alles andere hinten anstellte. „Früher wollte ich lieber ins Freibad als zum Training“, sagt die Innenverteidigerin Julia Magerl. Zum Glück habe ihr Vater aber Dampf gemacht und gesagt: „Julia, mach was aus dir!“ 2022 entschloss sie sich, von Sturm Graz dem Angebot von RB Leipzig zu folgen, wo sie im letzten Winter bis 2027 verlängerte.

Erstes Jahr bei RB Leipzig war schwer für Magerl

Ihre Familie und Freunde kaum zu sehen, war ein großes Opfer. Im ersten Jahr war das für sie sehr schwierig. „Ich war oft an dem Punkt, mich zu fragen, ob ich noch weitermachen will.“

Ihr sei nicht bewusst gewesen, wofür sie auf so viel verzichtet, auch weil sie verletzungsbedingt kaum spielte. Dann habe sie sich aber an ihr neues Umfeld gewöhnt.

Mehr Drama bei den Männern

Magerl sieht in Frauen- und Männerfußball gar keinen Anlass für einen Vergleich. Stattdessen hält sie die beiden Klassements für „völlig unterschiedliche Sportarten“, vor allem aufgrund des Spielstils. Männer seien körperlich robuster, eine große Differenz nimmt sie aber anderswo wahr.

„Vom Tempo und allein vom Fußballerischen nehmen Frauen- und Männerfußball sich nicht viel. Aber ich glaube, dass Männer oft ein bisschen theatralischer sind“, so Magerl.

Profifußball besser als gedacht

Mit RB Leipzig spielt sie seit drei Jahren in der Bundesliga. Von der Bezahlung eines Männerprofis ist sie aber noch weit entfernt. Magerl macht dennoch weitere Anzeichen der Professionalisierung aus, die nicht nur im Verein und auf dem Rasen geschieht. Auch das wirtschaftliche Drumherum passe sich an. „Immer mehr Marken versuchen, Frauen einzubauen, weil sie merken, dass es populärer wird.“

Der Schritt in den Profifußball war letzlich für sie sogar noch „besser, als ich es mir vorgestellt habe“, sagt Magerl. „Was ich sehr gern mag: ich komme viel herum, sehe viel von der Welt. Ich kann den Sport mit Freunden am Platz teilen, das erfüllt mich jeden Tag.“