RB LeipzigKein "fucking Freundschaftsspiel" - Ex-RB-Coach Jesse Marsch trifft auf einen früheren Red-Bull-Mitarbeiter

Deutsch-österreichische Duelle haben im Fußball immer einen besonderen Reiz. Das gilt natürlich auch für die Pflichtspiel-Premiere zwischen Red Bull Salzburg und dem FC Bayern München in der Champions League, zumal beide Städte nur rund 150 Kilometer auseinanderliegen. "Schade", findet RB-Coach Jesse Marsch, der eine einjährige Vergangenheit als Assistenzcoach von RB Leipzig hat (2018 bis 2019), dass die Kraftprobe im Gruppenspiel heute Abend (21 Uhr) komplett ohne Fans stattfinden muss. Die Unterstützung wird dem Außenseiter fehlen.
In der Kabine zusammengestaucht
Für Marsch sind die Münchner aktuell die beste Mannschaft der Welt - "ohne Schwächen". "Wir gehen als Außenseiter in das Spiel. Allerdings konnten wir letztes Jahr dem Titelverteidiger ordentlich wehtun, das ist auch dieses Jahr möglich", sagte der ehemalige Bremer Zlatko Junuzovic in Erinnerung an das Salzburger 3:4 auswärts und 0:2 daheim gegen den FC Liverpool in der vergangenen Saison.
Damals lagen die Salzburger Bullen zur Pause 1:3 hinten. Marsch, der in seinem einen Jahr in Leipzig, in dem er unter Ralf Rangnick arbeitete, Deutsch gelernt hat, stauchte sein Team auf mittlerweile legendäre Art zusammen. In einem Clip aus der Kabine hört man ihne sagen: "Das ist nicht ein fucking Freundschaftsspiel!"
Von Ralf Rangnick hat er die Wortwahl bestimmt nicht, aber er wird sich beim früheren Sportdirektor, Coach und Architekten von RB Leipzig und davor auch Red Bull Salzburg einiges abgeschaut haben.
Röhl lehrt das Gegenpressing
So wie auch Hansi Flick, wobei der in Salzburg vor Rangnicks Installation als Mastermind 2012 kurz bei den Bullen von der Salzach gewesen ist. Aber in dessem früheren Assitenten Danny Röhl hat er mittlerweile einen Taktikexperten erster RB-Wahl zur Seite, der dem Team im vergangenen Jahr das konzertierte Gegenpressing beigebracht hat.
Flick arbeitete 2006 für wenige Wochen unter Giovanni Trapattoni und mit Lothar Matthäus im Trainerstab von RB. "Es war so, dass mich Lothar damals anrief und sagte, er wird Cheftrainer bei Salzburg und ob ich sein Co-Trainer werden möchte. Trapattoni sollte Sportdirektor werden", erzählte Flick am Montag.
Es kam dann anders. Trapattoni wollte doch lieber Chefcoach sein. Das sei aber nicht der Grund gewesen für sein doch sehr kurzes Salzburger Intermezzo, berichtete Flick: "Mir hat es sehr gut gefallen. Red Bull Salzburg ist ein Topverein. Die Stadt war auch sehr schön." Aber dann ereilte Flick der Lockruf von Bundestrainer Joachim Löw, der ihn bei der deutschen Nationalmannschaft als Assistent haben wollte. "Da musste ich nicht eine Sekunde überlegen, ob ich das annehme", sagte Flick. Eine weise Entscheidung: Gemeinsam wurden sie 2014 Weltmeister.