„Keine einfache Zeit” Mr. Pokal: Reservist Poulsen „bläst sich frei”
Seit mehr als einem Jahrzehnt spielt Yussuf Poulsen für RB Leipzig. So wenig Spielanteile wie in dieser Saison hatte er selten. Sein Doppelpack im Pokal kann das nun ändern.
Leipzig/dpa/ukr – Den Weg in die Kabine schaffte Yussuf Poulsen mit letzter Kraft. „Ich bin gehumpelt, weil ich Krämpfe in beiden Waden hatte”, sagte der Stürmer von RB Leipzig. Das Poulsen bei diesen Worten lachte, lag vor allem an seiner Leistung beim 4:2-Sieg von RB in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen den FC St. Pauli. Mit zwei Treffern hatte der dänische Nationalspieler maßgeblichen Anteil am Einzug ins Achtelfinale.
Besonders freute sich der 30-Jährige darüber, wie flüssig die Reservisten in der ersten Hälfte kombinierten und konterten. „Wir hatten viele Spieler auf dem Platz, die neu in der Startelf stehen durften, und dann so eine erste Halbzeit abzuliefern, das war nicht erwartbar”, sagte Poulsen. „Wir haben noch nie in dieser Konstellation gespielt.”
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„Nicht den frischesten Eindruck gemacht”
Es war erst Poulsens zweite Startelf-Chance in dieser Saison und der 30-Jährige hat sie genutzt. „Ich freue mich sehr für Yussi”, sagte Trainer Marco Rose. „Er hat keine einfache Zeit, hat nicht so viel Spielzeit. Das führte dazu, dass er bei dem einen oder anderen Kurzeinsatz nicht immer den frischesten Eindruck gemacht hat.”
Poulsen ist Vollprofi, der die Bankrolle ohne zu murren annimmt, doch es war schon zu spüren, dass es in ihm brodelt. Zu seiner Situation sagte er knapp: „Ich weiß, dass man sich fit halten muss, um auf seine Chance zu warten, das habe ich heute gezeigt.”
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Startelf gegen Dortmund
Nach Ansicht von Rose habe Poulsen sich „frei geblasen” und es „sehr gut gemacht. Er hat Bälle festgemacht, Tore geschossen, unser Spiel angeleiert.” Womöglich hat sich der seit mehr als einem Jahrzehnt in Leipzig spielende Stürmer damit in die Startelf für das Top-Spiel bei Borussia Dortmund am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gespielt.
Benjamin Sesko wird dann wieder von Beginn an auflaufen, doch der Einsatz von Torjäger Loïs Openda ist fraglich. Der belgische Nationalspieler laboriert an einer Innenbandverletzung im Knie, die gegen St. Pauli nicht mal einen Platz im Kader zuließ. Schwerwiegend ist die Verletzung nicht, laut Rose haben Untersuchungen keine strukturellen Schäden ergeben.
14 Pokaltore in 34 Einsätzen
Dass Poulsen ein ernsthafter Kandidat für Dortmund ist, liegt wieder einmal am Pokal. In dem Wettbewerb hat er in nun 34 Einsätzen 14 Tore geschossen, 15 weitere vorbereitet. In der Bundesliga spielt Poulsen bisher meistens nur maximal eine Viertelstunde. Lediglich beim 0:0 beim FC St. Pauli durfte er über eine Stunde ran. Am Samstag wird sich zeigen, ob er das Pokal-Hoch mit in die Bundesliga nehmen kann.
Übrigens: Dortmund liegt Poulsen gut. Gegen die Schwarz-Gelben erzielte er bereits drei Treffer, zuletzt beim 3:2-Erfolg in Dortmund im vergangenen Jahr, als er das siegbringende 3:1 schoss.