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RB Leipzig„Keine Entschuldigungen mehr": RB Leipzigs Klubchef Oliver Mintzlaff erhöht Druck auf Nachwuchsabteilung

Von Martin Henkel 01.05.2020, 16:10
Europa nicht gewachsen? Niederlage der U-19 von RB gegen Benfica.
Europa nicht gewachsen? Niederlage der U-19 von RB gegen Benfica. Imago/Picture Point LE

RB Leipzig krempelt sein Nachwuchsprogramm um. Schluss mit dem vielen investierten Geld ohne Ertrag, sprich Spielern, die den Sprung in den Profibereich nicht schaffen. Das erklärte Oliver Mintzlaff am Donnerstag."Ich bin mit dem Nachwuchskonzept bis dato nicht so zufrieden. Der Output an Spielern im Verhältnis zum investierten Geld ist zu gering."

Mehr Kreativität

Damit bekräftigt der Vorstandsvorsitzende des Bundesligisten und aktuell Tabellendritten der Meisterschaft Pläne, wonach künftig anders in den U-Mannschaften gearbeitet werden soll. Sportdirektor Markus Krösche hatte die Überlegungen unter der Woche grob umrissen: So soll u.a. künftig altersübergreifend trainiert werden, es soll mehr Freiheiten bei der Talententwicklung geben und erst ab der U-17 mannschaftstaktische Fragen in den Vordergrund rücken. RB will so mehr Kreativität und Fähigkeiten in den Spielern entwickeln, um ihre Chancen auf Einsätze im Männerbereich zu erhöhen.

Das war bislang nicht der Fall. Noch kein "Jungbulle" hat aufgrund seiner Fähigkeiten dauerhaft den Sprung in den A-Kader geschafft, abgesehen von Tom Krauß vielleicht, der aber nicht spielt. "Wir können uns nicht nur auf die Fahnen schreiben, dass uns Nachwuchsarbeit wichtig ist und dann nicht liefern", so Mintzlaff. Der Klub-Chef erläuterte: "Durch unsere schnellen Erfolgen war und ist der Abstand zur U-19 extrem groß. Das minimiert die Chancen der Jungen, in den Männerkader zu kommen. Wir müssen festhalten, dass wir bei unserer Entwicklung den Nachwuchsbereich nicht im gleichen Tempo mitgezogen haben."

Mintzlaff betonte ausdrücklich, dass er damit keine Generalkitik an den Nachwuchstrainern übe. Es hätte der Fokus in den vergangenen Jahren nunmal auf den vielen notwendigen Aufstiegen gelegen. "Deshalb habe ich bei aller Kritik Verständnis."

Aber RB sei jetzt ein gestandener Bundesligaklub, angesiedelt unter den Top-Five der Liga, denen es auch gelänge, junge Spieler nach oben zu ziehen. Das sei ab sofort das Leitbild: "Es gibt genug Beispiele für Topmannschaften, bei denen junge Spieler den Schritt zu den Profis geschafft haben." Ergo "habe ich Druck gemacht, dass Konzepte jetzt umgesetzt werden und wir von den Fehlern aus der Vergangenheit lernen. Jedes Rädchen muss ineinander greifen und dazu gehört auch der Profibereich. Das heißt, es muss das Interesse da sein, sich mit dem Nachwuchs auseinanderzusetzen. Ab jetzt gibt es keine Entschuldigungen mehr." (RBlive/mhe)