RB Leipzig"Keine Schmerzgrenze für Nagelsmann": Mintzlaff spricht über BVB und Julian Brandt
Geschäftsführer Oliver Mintzlaff sieht beim momentanen Tabellenführer RB Leipzig weiterhin die Meisterschaft nicht als Saisonziel. Im Interview mit der Sport Bild (Mittwoch) verweist er auf die riesigen Schritte, die der Verein seit 2009 "nicht gegangen, sondern gerannt ist."
Für Nagelsmann gibt es bei RB keine Schmerzgrenze
Die Entscheidungen trifft er als Chef seit eineinhalb Jahren ohne Mithilfe durch den früheren Macher Ralf Rangnick, der im Sommer endgültig aus dem Red-Bull-Kosmos ausschied. Nach elf Jahren Vereinsgeschichte ist der wichtigste Mann für Mintzlaff der neue Trainer Julian Nagelsmann. Um das Interesse anderer Vereine, das dieser Tage um den RB-Coach berichtet wird, macht sich Mintzlaff derweil keine Gedanken. Bei ihm sei keine Anfrage eingegangen. Und angesichts des Vertrags bis 2023 ohne Ausstiegsklausel blickt er positiv in die Zukunft, die unter Nagelsmann mit dem erfolgreichsten Jahr der Vereinsgeschichte begann.
Eine Schmerzgrenze gibt es für den 33-Jährigen nicht. "Es nutzt einem nichts, viel Geld zu bekommen, wenn dann der wichtigste Mann im Verein weg ist, um die Mannschaft zu führen und weiterzuentwickeln", so Mintzlaff.
Auch RB wollte Erling Haaland und Julian Brandt
Obwohl RB sich in der Zeit (seit mittlerweile über vier Jahren spielt Leipzig wieder in der Bundesliga) viel bei den nationalen Vorbildern Bayern München und Borussia Dortmund habe abschauen können, sagt er: "Wir können nicht einfach alles blind kopieren, sondern müssen unseren eigenen Weg gehen." Dabei gab es besonders mit dem BVB in den vergangenen Jahren einen direkten Konkurrenten um Neuverpflichtungen. Da sind wir oft "auf der gleichen Spur unterwegs wie der BVB. Erling Haaland und Julian Brandt hätten wir zum Beispiel auch gerne verpflichtet", eröffnet der RB-Chef.
RB und BVB sind "keine Verkaufsklubs"
Auch die Borussia setzten darauf, junge Talente zu entwickeln, auch wenn sie Leistungsträger wie Lewandowski, Hummels oder Gündogan immer wieder abgeben mussten. "Ich finde, sie machen einen überragenden Job", so Mintzlaff zur Einkaufspolitik. "Auch wir sind kein Verkaufsklub. Wir sehen Transfers als Erlössäule." Naby Keita und Timo Werner waren bislang die größten Deals.
Task Force für "mehr Ertrag" aus dem Nachwuchs
Dass vor allem das hauseigene Nachwuchsleistungszentrum noch keine richtigen Toptalente hervorgebracht hat, die es bei RB nachhaltig in die erste Elf schaffen und dann zumindest Millioneneinnahmen bei einem möglichen Verkauf erzielen können, stößt in Leipzig imemr wieder sauer auf. "Deswegen haben wir intern eine Task Force gegründet, um aus den Millionen, die wir jährlich in den Nachwuchs investieren, mehr Ertrag schöpfen zu können", erklärt der RB-Chef.