RB LeipzigKlostermann bereitet Gnabry-Treffer vor, Halstenberg trifft die Latte
Lukas Klostermann hat in der deutschen Nationalmannschaft beim 2:2 (2:0) gegen Argentinien eine überzeugende Leistung abgeliefert und entscheidend an beiden Toren mitgewirkt. In seinem fünften Länderspiel hatte der schnelle Rechtsverteidiger von RB Leipzig, nur ein paar Kilometer von Dortmund entfernt in Gevelsberg aufgewachsen, in der ersten Hälfte auf dem rechten Flügel viele Freiheiten und war an zahlreichen Offensivaktionen entscheidend beteiligt.
Das 1:0 durch Serge Gnabry bereitete Klostermann direkt vor, als er einen Ballverlust von seinem Gegenspieler Correa ausnutzte, bis zur Grundlinie vorstieß und auf den äußerst agilen und torgefährlichen Gnabry flankte. Der Münchner legte sich den Ball selbst vor, traf mit dem Außenrist zum Führungstreffer (16.) und bedankte sich zuerst bei Vorbereiter Klostermann.
Klostermann offensiver als bei RB Leipzig
Und auch am zweiten deutschen Treffer in den ersten 45 Minuten war der 23-Jährige beteiligt. Nach einem von Debütant Luca Waldschmidt provozierten Ballverlust schnappte sich der Ex-Leichtathlet das Spielgerät und leitete den Konter mit viel Tempo und Dynamik ein. Seine Ablage auf Gnabry flankte der vor das Tor, wo Kai Havertz einschob (22.). „Mit Tempo nach der Balleroberung mit drei, vier Leuten in die Tiefe gegangen”, lobte Bundestrainer Joachim Löw.
Wie bereits in den vergangenen beiden Länderspielen interpretierte Klostermann die Aufgabe rechts auf dem Flügel mit viel Punch nach vorn. Der Außenverteidiger agierte teilweise wie ein Flügelstürmer und interpretiert seine Rolle im DFB-Team offensiver als bei Rasenballsport. Steigerungspotenzial hat der Mann mit der Rückennummer 13, die einst Thomas Müller trug, noch bei Flanken, bei denen ihm zwei, drei Mal das rechte Maß und Übersicht fehlte. Ein Schussversuch wurde geblockt (36.).
Halstenbergs Freistoß an die Latte, Klostermann defensiv gebunden
Auf der linken Seite war Marcel Halstenberg weniger eingebunden, weil das Spiel deutlich mehr über die rechte Seite lief. Doch der Torschütze des vergangenen Spiels in Nordirland hätte dennoch beinahe wieder getroffen. Sein technisch hervorragend getretener Freistoß aus halbrechter Position aus etwa 25 Metern knallte an die Querlatte (31.). Sonst war von Halstenberg nicht viel zu sehen.
In der zweiten Hälfte war auch Klostermann dann viel stärker defensiv gebunden, weil die Argentinier den überforderten Correa vom Platz genommen und Marco Acuna von Sporting Lissabon gebracht hatten. Der Achter machte über die rechte Abwehrseite der deutschen Mannschaft deutlich mehr Druck, während das Löw-Team kaum noch Offensivaktionen hatte, um für Entlastung zu sorgen.
Die „Albiceleste” beschäftigten die deutschen Abwehrspieler, die nun viel öfter mit einer Fünfer-Abwehrkette agieren musste, teils mit fünf Stürmern, sorgten so für Übergewicht und glichen durch den eingewechselten Leverkusener Lucas Alario (66.) und Lucas Ocampos vom FC Sevilla (86.) aus. Am starken Eindruck, den Klostermann hinterließ, änderte das nichts.