Klostermann erklärt Vertragsverlängerung „Das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange”
Nach seiner Vertragsverlängerung stand Lukas Klostermann beim 0:1 von RB Leipzig gegen Eintracht Frankfurt in der Startelf. Nach der Partie erklärte der 27-Jährige seine Entscheidung für RB Leipzig, nachdem er zuvor lange gezögert hatte.
Das Thema Chancenverwertung begleitet RB durch die Saison. Wie ist das zu erklären?
Lukas Klostermann: Ich fand nicht, dass wir so viele Chancen hatten, die unbedingt reinmüssen. Aber wir hatten schon zwei, drei, bei denen an guten Tagen acht oder neun von zehn reingehen. Dafür, dass die Frankfurter häufig tief und fleißig verteidigt haben, haben wir es mit viel Tempo probiert. Frankfurt hatte einen sehr, sehr guten Torhüter. Am Ende haben vielleicht die allerletzte Entschlossenheit und das letzte Quäntchen Glück gefehlt. Das ist extrem ärgerlich. Wir wollen in den nächsten Spielen wieder effizienter werden.
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Am Anfang war das Spiel zerfahren. Fehlte da die letzte Wachheit?
Wir waren nicht von Anfang an so im Flow, wie wir das schon in anderen Spielen waren. Aber wir haben uns gut reingekämpft und reingesteigert. Doch davon können wir uns leider nichts kaufen.
Klostermann: „Will die jungen Spieler auch führen”
Was war ausschlaggebend für Sie, den Vertrag zu verlängern?
Die Summe an Argumenten. Ich könnte keinen einzelnen Punkt herausheben. Ich habe hier in zehn Jahren schon extrem viel erlebt, konnte mich mit dem Verein entwickeln und bin davon überzeugt, dass der Weg für den Verein und mich persönlich noch weitergehen kann. Das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Ich habe auch extrem Vertrauen gespürt von der Mannschaft und den Verantwortlichen. Ich glaube, dass wir hier in den nächsten Jahren noch einiges bewirken und Erfolge zusammen feiern können.
Sie sind inzwischen einer der Älteren. Wie sehen Sie Ihre Rolle mit nun 27 Jahren für die Mannschaft?
Ich will mit vorangehen, die jungen Spieler auch führen. Aber die Jungen machen das gut, ich habe nicht das Gefühl, dass sie unendlich viel Führung brauchen. Sie haben ein gutes Gespür, auch wenn sie noch nicht so viele Jahre kicken wie ich, können sie Situationen richtig einschätzen und haben die richtige Mentalität. Das brauchen wir.
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„Spiele wie heute abstellen”
Welche Erwartungen verbinden Sie mit der Vertragsverlängerung?
Ich habe in den letzten Jahren zwei Titel gewonnen. Das macht Lust auf mehr. Aber wir dürfen uns dann nicht so viele Spiele erlauben wie heute, die wir nicht verlieren dürfen und dennoch verlieren. Das müssen wir nach Möglichkeit abstellen oder auf ein absolutes Minimum reduzieren. Sonst wird es in allen Wettbewerben schwierig, weit vorn anzugreifen.
Und in puncto Einsatzzeit?
Ich möchte natürlich möglichst viel spielen. Aber ein gesunder Konkurrenzkampf hilft uns auch. Wir haben keinen riesengroßen Kader, aber das tut der Mannschaft gut, weil dann jeder gebraucht wird. Hätten wir einen 35-Mann-Kader, wäre es von der Teamchemie schwierig. Bei uns habe ich ein gutes Gefühl, weil sich jeder einbringt, Bock hat und gebraucht wird.
War die EM im Sommer ein Faktor bei der Entscheidung pro RB?
Natürlich ist das ein Ziel von mir, im Sommer mit dabei zu sein. Das geht nur über gute Leistungen im Verein, sich anzubieten. Das versuche ich zu tun.
Hat Julian Nagelsmann zur Vertragsverlängerung gratuliert?
Bis jetzt noch nicht.
Das Gespräch wurde nach dem Spiel in der Mixed Zone aufgezeichnet.