Konzern öffnet tür nach England Red Bull steigt auch bei Leeds United ein
Nun hat Red Bull auch auf der Insel einen strategischen Partner: Oliver Mintzlaff bestätigte, dass der RB-Investor auch bei Leeds United eingestiegen ist und Anteile erworben hat.
Leipzig/Leeds/mit sid – Das Red-Bull-Fußballreich ist weltumspannend: Neben den Klubs in Deutschland und Österreich gehören zum Soccer-Universum des Getränkegiganten auch Dependancen in Brasilien und den USA; in Japan plant der milliardenschwere Konzern aus Fuschl am See derzeit ebenfalls den Einstieg.
Nun wird Red Bull auch auf dem englischen Markt aktiv und kaufte sich bei Leeds United ein. Das bestätigte der Zweitligist am Vormittag. Zuerst hatte The Athletic berichtet.
Dabei handelt es sich um eine Minderheitsbeteiligung an den Anteilen; und auch das Trikotsponsoring will der Energy-Drink- und Marketingriese übernehmen.
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Red Bull will bei Gruppe 49ers Enterprises einsteigen
Konkret übernimmt Red Bull Anteile an der Eigentümergruppe von Leeds, der 49ers Enterprises – Gruppe der San Francisco 49ers –, die seit vergangenem Jahr 100-prozentiger Eigner von Leeds ist. Die Gruppe besteht aus diversen Parteien und Einzelpersonen, unter anderem ist der Schauspieler Will Ferrell beteiligt.
Das Geschäft ging trotz des verpassten Aufstiegs über die Bühne. Der deutsche Trainer Daniel Farke hatte am Sonntag mit Leeds United den Sprung in die Premier League verpasst. Der Traditionsklub verlor das Play-off-Finale gegen den FC Southampton im Wembley-Stadion mit 0:1 (0:1). Southampton, das 2023 gemeinsam mit Leeds abgestiegen war, kehrt somit nach nur einem Jahr wieder in das Oberhaus zurück.
Leeds United verpasst Aufstieg im „wertvollsten Spiel der Welt”
Der ehemalige Gladbach-Coach Farke, dem 2019 und 2021 mit Norwich City der Aufstieg gelungen war, hatte Leeds zu Saisonbeginn übernommen. Als Tabellendritter verpasste United nur knapp den Wiederaufstieg, im „wertvollsten Spiel der Welt” gegen Southampton besiegelte ein Tor von Adam Armstrong (24.) den K.o.. Der Wert eines Aufstiegs in die als reichste Liga der Welt geltende Premier League wird auf fast 200 Millionen Euro geschätzt. Zuvor hatten Ipswich Town nach 22 Jahren und Ex-Meister Leicester City den Aufstieg geschafft.
Red Bull ändert Strategie
Dass Red Bull als Minderheitsbeteiligter Anteile übernimmt, ohne das alleinige Sagen zu haben, ist ungewöhnlich. Bislang war es Firmenphilosophie, nur dann zu investieren, wenn der Klub komplett übernommen, umgebrandet und selbst geführt werden kann. Das ist nun anders, da Red Bull keinen Sitz im Vorstand erhalten soll und auch keine Änderung der Vereinsfarben oder ähnliches zur Debatte stehe. Möglicherweise spekuliert das Unternehmen darauf, die Anteile eines Tages vollständig zu übernehmen, so wie das auch die 49ers Enterprises getan hatten, die zunächst ebenfalls nur als Minderheits-Anteilseigner eingestiegen waren.
„Wir freuen uns, ein wichtiger Bestandteil und Partner von Leeds United zu sein. Ein Verein, der sicherlich einer der größten in England ist und auf eine reiche und erfolgreiche Geschichte zurückblickt”, erklärte Red-Bull-CEO Oliver Mintzlaff. „Der Ehrgeiz, Leeds United zurück in die Premier League zu holen und sich in der besten Fußballliga der Welt zu etablieren, passt sehr gut zu Red Bull. Wir freuen uns auf die Partnerschaft und blicken optimistisch und voller Tatendrang in die Zukunft”, sagte Ex-RB-Leipzig-Chef Mintzlaff.
Rein sportlich ist eine „Filiale” auf dem größten Markt der Welt ein absoluter Mehrgewinn für die Red-Bull-Vereine, da dies das Portfolio entscheidend erweitern würde, wenn es darum geht, Talente zu überzeugen, etwa zu RB Leipzig oder Red Bull Salzburg zu wechseln.