RB Leipzig"Komische Situation": Jesse Marsch hofft auf Ausbleiben eines Lockdowns für Sachsen

Die Pressekonferenz am Donnerstag gab Jesse Marsch, Cheftrainer von RB Leipzig, erstmals seit Wochen wieder online. "Es tut mir leid, dass wir nicht gemeinsam hier sind. Die Zahlen sind wieder hoch", leitete er mit Bedauern ein. Die Bundesliga fürchtet einen weiteren Lockdown oder Einschränkungen der Zuschauer.
Bundesliga bangt vor einem neuen Lockdown
Thomas Hitzlsperger, der Vorstandsvorsitzende des VfB Stuttgart, hat mit Blick auf die Corona-Krise vor einer erneuten Senkung der Zuschauerzahlen im deutschen Profifußball gewarnt. "Eine neuerliche, pauschale Reduzierung von Stadionkapazitäten würde unsere wirtschaftliche Situation existenziell verschärfen und wäre auch in Bezug auf die Pandemiebekämpfung der falsche Weg“, sagte Hitzlsperger dem „Kicker“ (Donnerstag). "Denn es würde die Impfkampagne konterkarieren, wenn Geimpfte und Genesene nicht ins Stadion dürfen." Fußballspiele seien keine Pandemietreiber, meinte der 39-Jährige. "Das zeigen die Zahlen sowohl bei uns in Stuttgart als auch in der gesamten Liga." In der Phase der Geisterspiele hatte der schwäbische Bundesligist pro Heimspiel laut eigenen Angaben rund zwei Millionen Euro an Zuschauereinnahmen verloren.
RB Leipzig musste auf 2G umstellen
Auch RB Leipzig wird nicht müde zu betonen, dass eine Rückkehr zu Geisterspielen oder das weitere Absenken von Zuschauerzahlen die Klubs über Gebühr finanziell belasten würde. Zuletzt hatte der Klub von 3G auf 2G umstellen müssen, weil die neue sächsische Corona-Regeln dies fordern. Dabei kritisierte RB-Chef Oliver Mintzlaff das Vorgehen der Politik.
"Komische Situation": Österreich hat bereits den Lockdown für Ungeimpfte
In Sachsen gilt ab Freitag aufgrund der Vielzahl der belegten Betten in den Krankenhäusern die sogenannte Überlastungsstufe, bei der neue Maßnahmen in Kraft treten. Gibt es einen erneuten Lockdown?
Jesse Marsch hoffte, möglichst lange seinen Trainerberuf ausüben zu können und die Spiele auch weiter vor Fans zu bestreiten. "Noch können wir es genießen und in Deutschland ist das ein wichtiger Teil der Kultur." Seinem Sohn ergehe es mittlerweile wieder anders, berichtete Marsch. Der lebe noch in Salzburg, wo mittlerweile ein Lockdown für Ungeimpfte gilt. "Das ist eine ganz komische Situation. Es ist schwierig zu akzeptieren, dass es wieder so weit ist. Was wir mit den Impfungen machen, mit den Masken, ich weiß es nicht. Ich bin kein Wissenschaftler. Mein persönliches Gefühl ist, wir müssen eine Normalität finden", so Marsch am Donnerstag.
Bei RB ist das Thema einer möglichen Ansteckung angesichts der Ansteckungszahlen wieder präsenter, auch das Reisen mit den Nationalmannschaften war wieder komplizierter geworden. "Unsere Impfquote ist hoch, wir sind sehr vorsichtig an der Akademie. Und wir müssen beim Reisen auch wieder mehr Maske tragen. Aber das Wichtigste ist die Vorbereitung auf das Spiel", so Marsch.