Kommentar zum Xavi-Coup RB schlägt Klopps Weg ein
Welche Aussage und welche Folgen hat die Verpflichtung von Xavi Simons und wie ist der Megadeal einzuordnen? Ein Kommentar von RBlive-Reporter Ulli Kroemer.
Leipzig – Mit der Verpflichtung von Xavi Simons hat sich RB Leipzig weit aus dem Fenster gelehnt. Mindestens 50 Millionen Euro überweist der Klub an Paris St. Germain. Mehr hat noch kein deutscher Klub außer dem FC Bayern je für einen Spieler bezahlt. Der Betrag kann sich durch entsprechende Bonuszahlungen noch deutlich erhöhen.
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Beigeschmack des Transfers
Für den Red-Bull-Klub ist diese Ausgabe der Vorstoß in eine neue finanzielle Dimension. Seht her, wir können auch große Transfers stemmen, scheint diese Verpflichtung hinaus in die Fußballwelt zu rufen. RB folgt damit dem Beispiel von Jürgen Klopp beim FC Liverpool, der Jahr für Jahr mindestens einen Ausrufezeichen-Transfer getätigt hat: Sadio Mané, Virgil van Dijk und Mo Salah, Naby Keita und Alisson und zuletzt Dominik Szoboszlai.
Der Unterschied ist nur, dass bei RB bereits bei der Verkündung des Wechsels mit eingepreist wird, dass Xavi schon im Sommer wieder weg sein könnte, wenn RB Leipzig die Champions League verpassen sollte und/oder ein tolles Angebot hereinflattert, das den Niederländer reizt und mit dem Rasenballsport viel Geld verdienen kann.
Fixpunkt und Aushängeschild
Xavi ist also keineswegs der Spieler, auf den Sportchef Marcel Schäfer & Co. bauen sollten, wenn es darum geht, eine neue Achse für die nächsten Jahre aufzubauen.
Zunächst aber ist der Startransfer in schweren Zeiten bei RB natürlich ein starkes Zeichen, das dem Klub und auch Trainer Marco Rose guttun dürfte. Wenn alles normal läuft, ist Xavi Simons noch mindestens anderthalb Jahre am Cottaweg und könnte als Fixpunkt und Aushängeschild dafür sorgen, dass auch andere Spieler bleiben, sich neue für RB entscheiden und – am Wichtigsten – dass der Klub titelfähig wird.
Modifizierte Transferphilosophie
Klopp vertritt die These, dass dies nur gelingen kann, wenn die Leipziger ihr Transferphilosophie zwar nicht verlassen, aber dennoch modifizieren und neben den viel gerühmten Transfers der besten europäischen U19-Spieler auch ab und an einen von der Klasse Xavis einstreuen. Zwar muss RBL dafür auch wieder Topspieler verkaufen, um sich Transfers dieser Größenordnung leisten zu können und das Financial Fairplay einzuhalten. Doch das müsste der Klub ohnehin, wenn die ganz Großen locken.
Doch damit der 21-Jährige nicht nur wirtschaftlich zu einem Erfolg wird, sondern auch sportlich seinem Status gerecht wird, müssen er und die Mannschaft wieder so zurück in die Spur finden, wie das in der Vorsaison gelang. Derzeit ist auch Xavi nicht annähernd an seinem Limit. Auch er selbst muss nun zeigen, dass er das Team spielerisch führen kann – auch ohne einen genialen Partner wie Dani Olmo.