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RB LeipzigLinken-Fraktionschef im sächsischen Landtag, Rico Gebhardt, erklärt: "RB Leipzig ist kein ostdeutscher Verein"

Von (RBlive/hen)
01.10.2020, 12:01
Linken-Fraktionschef Rico Gebhardt
Linken-Fraktionschef Rico Gebhardt Imago/foto2press

Der Fraktionschef der Linken im Sächsischen Landtag, Rico Gebhardt, hat im Vorfeld einer parlamentarischen Debatte über den Fußball im ehemaligen Osten erklärt, dass seine Partei entschieden habe, RB Leipzig sei "kein ostdeutscher Verein".

Alles, was schiefgelaufen ist

Gebhardt, 57, hat zusammen mit seiner Partei die Debatte angestoßen, über die heute in Dresden gesprochen werden soll. Grund ist der sich anbahnende 30. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung. "Wir wollen eigentlich über 30 Jahre deutsche Einheit sprechen, da steht der Fußball exemplarisch für alles, was schiefgelaufen ist“, so Gebhardt.

Bei den anderen Parteien sorgte das teils für Unverständnis. U.a. erklärte sich die SPD-Abgeordnete Sabine Friedel (46) für nicht aussagefähig. CDU und AfD sehen für „die Politik keinen Handlungsbedarf“. Die Grünen verwiesen auf „erfolgreichen Frauenfußball in Potsdam.“

Kein "Ossi" auf der Führungsebene

Gegenargumente zu Gebhardts Motivlage waren zudem der Hinweis auf die Zweitliga-Zugehörigkeit von Erzgebirge Aue und die Erfolge von Erstligist RB Leipzig. Gebhardt konterte an dieser Stelle aber, dass der Verein vom Cottaweg kein genuin ostdeutscher Verein sei.

Hat er Recht? Fakt ist, RB wurde erst nach der Wende (2009) gegründet. Besitzer und Hauptsponsor ist die Red Bull GmbH, ein österreichisches Unternehmen. Auch sämtliche Entscheider, in der Vergangenheit und Gegenwart, stammen nicht aus den neuen Bundesländern. Vereinschef Oliver Mintzlaff nicht, der kaufmännische Leiter Fußball, Florian Scholz, nicht, auch nicht Sportdirektor Markus Krösche oder der "Director Operations" Ullrich Wolter.

Finanzgeschäftsführer Florian Hopp stammt ebenso aus den alten Bundesländern wie der ehemalige RB-Macher Ralf Rangnick oder dessen früherer Pressestab. Auch die aktuelle Spitze der Medien- und Presseabteilung kommt nicht aus den neuen Bundesländern, sondern vornehmlich aus Hamburg. Dagegen stehen auf der sichtbaren Ebene Ex-Torwart Perry Bräutigam (Repräsentant), Ingo Hertzsch (soziale Projekte) und die zwei Nachwuchsleiter Sebastian Kegel und Christian Streit, die allesamt im "Osten" geboren wurden.