Bus- und Bahnverkehr lahmgelegt Verdi plante Warnstreik bewusst am Tag des RB-Heimspiels
Nach dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi zum Warnstreik bei den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) mussten sich auch Fußball-Fans auf eine schwierige Anreise zum Champions-League-Spiel am Mittwochabend einstellen.
Es sei nicht davon auszugehen, dass der Verkehr am Mittwoch wieder aufgenommen werde, sagte ein Sprecher der LVB am Nachmittag. Zwar seien einige Buslinien, die von Subunternehmern bedient werden, nicht vom Warnstreik betroffen. Aber alle Fahrzeuge der LVB seien bislang in den Depots geblieben. Bis Donnerstag, 5.00 Uhr soll der Ausstand dauern.
Für den Fall, dass sich am Mittwoch doch noch arbeitswillige Fahrer finden sollten, würden Streikteilnehmer die Kollegen ansprechen und auffordern, die Arbeit niederzulegen, sagte der Landesbezirksbereichsleiter der Gewerkschaft, Paul Schmidt. Bis zum Nachmittag sei das nicht nötig gewesen. Fahrer, die unbedingt arbeiten wollen, werde man aber auch nicht aufhalten, hieß es.
Warnstreik der LVB trifft RB-Fans bei Heimspiel
Mit Blick auf das Champions-League-Duell zwischen RB Leipzig und Manchester City (21 Uhr) hatte die Stadt Besucher gebeten, rechtzeitig anzureisen. Auswärtige Gäste sollten demnach die Park-and-Ride-Plätze „Leipziger Messe“ und “Völkerschlachtdenkmal“ nutzen. Von dort könnten sie mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof fahren und den Rest des Wegs laufen. Zum Teil gebe es auch Platz in den Parkhäusern der Innenstadt.
Den Streik auf den Tag des RB-Heimspiels zu legen, war eine bewusste Entscheidung de Gewerkschaft. "Es war eine Möglichkeit, um eine bundesweite oder sogar internationale Signalwirkung zu erzielen", sagte Schmidt der LVZ. "Wir wollen deutlich machen, dass insbesondere Großstädte nicht ohne ÖPNV zurechtkommen."
Nach Angaben der Stadt sind im Umkreis des Stadions Halteverbote und Straßensperrungen nötig, um Rettungswege zu sichern. Demnach sollten am Mittwoch von 18 bis 21 Uhr mehrere Straßen im westlichen Waldstraßenviertel gesperrt werden.
Warnstreik der LVB in Leipzig: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
Zum ganztätigen Warnstreik hatte Verdi alle Beschäftigten und Auszubildenden der Leipziger Verkehrsbetriebe aufgerufen. Die Gewerkschaft fordert monatlich mindestens 500 Euro mehr für Beschäftigte und 200 Euro mehr für Auszubildende.
Der mobilitätspolitische Sprecher und parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion im sächsischen Landtag, Marco Böhme, unterstützte den Warnstreik. „Natürlich tun Streiks weh – wie sonst sollten sie eine effektvolle Wirkung erzielen?“, sagte er am Mittwoch: „Der Arbeitgeberverband muss sich jetzt bewegen.“