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Blutgrätsche Malaka! Stuttgarts Mavropanos wettert gegen Leipzigs Gvardiol

In Minute 20 des Spiels zwischen dem VfB und RB grätscht der RB-Verteidiger seinen Stuttgarter Gegenspieler um. Was darauf folgt, ist ein Schnellkurs mit dem Thema: Wie fluchen eigentlich Griechen?

Von Martin Henkel Aktualisiert: 16.01.2022, 17:19
Zusammentreffen zweier Haudegen: Konstantinos Mavropanos macht Bekanntschaft mit Josko Gvardiol.
Zusammentreffen zweier Haudegen: Konstantinos Mavropanos macht Bekanntschaft mit Josko Gvardiol. IMAGO / Sportfoto Rudel

Vielleicht werden die beiden noch Freunde. Weiß man's. Immerhin sind Josko Gvardiol und Konstantinos Mavropanos aus dem selben Holz: Sie spielen exzellent Fußball und hauen gern mal dazwischen.

In Minute 20 der Partie zwischen RB Leipzig und dem VfB Stuttgart am Samstag im "Ländle" kamen sie sich nahe. Der rechte Innenverteidiger der Schwaben sprintete den linken Leipziger Korridor entlang, wo er unweigerlich auf Gvardiol treffen musste, der das linke Halbfeld der RB-Seite bewachte. Ca. 15 Meter nach der Mittellinie war es soweit: Der Kroate, 1.85 Meter groß, setzte zu dem an, was man gemeinhin unter einer Blutgrätsche versteht, traf kunstfertig den Ball - aber auch seinen 1.94 Meter großen Gegner. Mavropanos ging an der Seitenlinie zu Boden und wand sich vor Schmerzen.

Was folgte war eine Kaskade an Flüchen, die mehr oder weniger aus nur einem Wort bestanden: Malaka! Nun wissen die alten Griechenland-Urlauber sofort: A, der junge Mann da am Boden, hat es gerade satt! Der Begriff wird in Reisebüchern zwar gern unterschlagen, aber ohne Malaka käme kein Grieche jemals zurande. Wohin sonst mit all den vielen Emotionen?

In den sozialen Netzwerken war das natürlich sofort Thema. Mavropanos war keine 20 Zentimeter neben einem Platzmikrofon zu Fall gekommen, jede Silbe war also zu verstehen. Schnell machte die Runde, dass die gute Laune des gefällten Griechen ebenfalls zu Boden gegangen war. Man musste sich dafür nur der Übersetzung widmen. Malaka bedeutet so viel wie "Wichser", "Arschloch" - und mit viel Wohlwollen noch "Weichei", was dem Ursprung des Wortes am nächsten kommt. Malaka leitet sich von "malakos" ab und meint: weich, verweichlicht, oder verwöhnt.

Gvardiol als soft zu bezeichnen, dürfte Mavropanos freilich kaum in den Sinn gekommen sein. Genauso wenig aber wird sich sein Unmut allein gegen seinen Kontrahenten gerichtet haben, denn mit Malaka bezeichnen die Griechen alles Mögliche, was ihre Gemüter erregt. Nach der Art "verdammt!" oder "verflucht!".

Eine dritte Lesart schließlich stützt die Hypothese, das die zwei Brüder im Geiste vielleicht doch noch"Filoi" bzw. "prijatelji" werden - beste Freunde eben. Mit Malaka spricht sich nämlich auch an, wer sich mag. Dann bedeutet es so viel wie "Alter" oder "Kumpel". Es ist eben vieles nur eine Frage der Perspektive.