„Mehr verändern als gedacht” Verpasste Königsklasse: Schäfer forciert Kader-Umbruch mit aller Konsequenz
Der Sommer dürfte unbequem für einige Leipziger Spieler werden: Direkt nach dem Aus im Kampf um die Champions-League-Qualifikation kündigte RB-Sportchef Marcel Schäfer an, den Kader „mit aller Konsequenz zu verändern”.

Bremen/Leipzig – Die Leipziger Spieler schlichen schweigend und mit hängenden Köpfen in die Kabine des Bremer Weserstadions. 33 Spieltage lang war das Team dem Anspruch hinterhergerannt, es in die Champions League schaffen zu müssen. Nach dem schmeichelhaften 0:0 in Bremen, bei dem RB wie ein angeschlagener Boxer taumelte, immer neue Schläge kassierte, sich aber immerhin auf den Beinen hielt, ist nun klar, dass dieses Ziel völlig zu Recht deutlich verfehlt wurde. Noch ist fraglich, ob es der Tabellensiebte RB überhaupt ins europäische Geschäft schafft.
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Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer ordnete den Tiefschlag realistisch und gefasst ein. „Wir hatten zahlreiche Überzahl-Konter-Situationen, die wir im Mittelfeld und letzten Drittel schlampig verspielt haben. Das ist genau das, was uns fehlt.”
Schäfer kündigt „offene und ehrliche Gespräche” an
Im Mittelfeld und in der Offensive will Schäfer ansetzen, um den Kaderumbruch zu forcieren. Ohne fehlende Einnahmen sowie den fehlenden Trumpf Champions League wird das eine Mammutaufgabe. „Das ist eine ordentliche Herausforderung – sportlich wie wirtschaftlich”, räumte Schäfer ein. Doch der 40-Jährige betrachtet die aktuelle Krisen-Situation „als Chance, weil wir jetzt die Dinge mit aller Konsequenz verändern, die wir ohnehin schon gesehen haben”, so der Manager. „Die Dinge lagen schon vorher klar auf der Hand, was es bedarf, um wieder nächstes Jahr wieder eine RB-Leipzig-Mannschaft zu sehen, die wir alle brauchen und wollen – gerade was die Art und Weise angeht.”
Wie groß der Umbruch tatsächlich werden wird, mochte Schäfer noch nicht genau beziffern. Da dürfte auch der neue Trainer ein Wörtchen mitzureden haben, den es noch zu finden gilt. „Es haben fast alle Verträge, die gilt es zu respektieren. Aber wir werden sehr offene und ehrliche Gespräche führen und versuchen, diese Veränderungen vorzunehmen”, kündigte er an. Dabei dürfte es auch Überraschungen geben. „Dass wir mehr verändern müssen, als man am Anfang der Saison gedacht hat, liegt auf der Hand”, so Leipzigs Chef-Planer.