Messemännchen und App-Panne RB-Fans zeigen erste große Heim-Choreografie seit über zwei Jahren
Die Fans von RB Leipzig haben die Saison mit einer großen Choreografie eröffnet. Vor dem 2:2 gegen den 1. FC Köln wurde das in Vereinsfarben gekleidete Messemännchen auf den Traversen gezeigt, das den DFB-Pokal umschlingt. Darunter stand vor dem Sektor B: „Mein Messestadt-Verein - sollst für immer Pokalsieger sein”.
Das eigentlich blau gekleidete Messemännchen gehört zu den Leipziger Symbolen. 1964 wurde es entwickelt und wurde zur Symbolfigur für den Leipziger Handel. Eine durchaus kreative Adaption der aktiven Leipziger Anhänger also, die sich gern auf Tradition und Geschichte der Stadt berufen. Es war die erste große Choreo im Leipziger Stadion seit dem 1. März 2020, als die RB-Fans die Kurve in Regenbogenfarben getaucht und „Love, Peace and Rasenball” propagiert hatten. Nach der Corona-Pause hatte es lediglich eine kleine Choreo gegen Eintracht Frankfurt („Chaotisches Leben - Fanatisches Streben”) und die etwas verunglückte Auswärts-Choreo beim DFB-Pokalfinale in Berlin gegeben.
Wie Zeit Online vor dem Pokalfinale berichtet hatte, gab es in der Vergangenheit Finanzierungsprobleme bei den Choreografien. Die Fans waren nicht bereit, genug dafür zu spenden. Eine Choreo kostet etwa 3000 bis 5000 Euro, die nun offenbar wieder zusammengetragen wurden.
„Blanker Hohn”: RB-Fans gegen E-Tickets – App-Panne am Einlass
Im Laufe des Spiels zeigte die ultraaffine Gruppierung Fraction Red Pride (FRP) noch ein Banner, mit dem sie sich gegen E-Tickets aussprachen. „Eure E-Tickets - der größte Hohn, Stadionbesuch auch ohne Smartphone!”, war da zu lesen.
Das passte ganz gut, denn – wie beim Heim-Saisonstart inzwischen üblich – kam es am Samstag zu Pannen. Plötzlich waren die virtuellen Eintrittskarten aus der Ticket-App verschwunden. Ein App-Update sorgte nur für noch mehr Betroffene. RB reagierte und ließ die wartenden Fans ohne Ticketkontrolle ein.
Und auch zu den großen, aktuellen gesellschaftlichen und politischen Geschehen äußerten sich die Fans von FRP. „4 Tote in 6 Tagen, Polizei-Willkür bekämpfen”, stand auf einer „Tapete”. Das bezog sich auf zuletzt vier Todesfälle nach Polizeieinsätzen in Dortmund, Frankfurt/Main, Köln und Oer-Erkenschwick. In Dortmund war ein 16-Jähriger aus dem Senegal von einem Polizisten mit einer Maschinenpistole erschossen worden.