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RB Leipzig"Mit Haaland wäre RB Meister": Rangnick über die Zukunft des Fußballs

Von (RBlive/msc) 07.06.2021, 09:00
Ralf Rangnick spricht über Entwicklungen im Fußball.
Ralf Rangnick spricht über Entwicklungen im Fußball. imago images/Sven Simon

Ralf Rangnick hat zuletzt bei RB Leipzig 2018/19 eine Mannschaft als Trainer betreut. Der Vordenker des Vereins, seit einem Jahr ohne Funktion im Profigeschäft, sprach auf der Red-Bull-Seite über die Zukunft des Fußballs.

Tempo im Fußball wird sich weiter erhöhen

Der "Professor", wie er seit einem kultigen Auftritt im aktuellen Sportstudio genannt wird, bei dem er Ende der 90er-Jahre die Viererkette erklärt, setzte schon bei der TSG Hoffenheim und später bei RB Leipzig einen Pressingfußball um, der konsequent auf Überzahl in Ballnähe und auf Geschwindigkeit setzte wie kaum ein anderer. Die Entwicklung zum Tempofußball schreite weiter voran, auch wenn die körperliche Leistungsfähigkeit ausgereizt sei. Zeit, den Ball zu stoppen und das Spiel zu beruhigen, habe man heute gegen Spitzenteams keine mehr. "So schnell kannst du gar nicht schauen, wie die dich auffressen", so Rangnick.

Rangnick sieht mehr kognitives Training in Zukunft

Noch schneller werde das Spiel in den Köpfen. Mental gebe es noch Spielräume, Methoden zu erweitern. "Spieler zu provozieren, sie im Training aus der Komfortzone zu holen, sie unter erschwerten Bedingun­gen trainieren und Entscheidungen auf engstem Raum unter Zeitdruck treffen zu lassen", sieht Rangnick als künftige Schwerpunkte. Und noch schwerer ins Gewicht falle, wenn ein Spieler nicht zu hundert Prozent diszipliniert ist. "Solche Spieler haben keine Chance mehr. Das wäre so, als würde Max Verstappen versuchen, ein Formel­-1-­Rennen zu gewinnen, aber ständig Diesel ins Auto tanken", sagt Rangnick, der auch bei RB Leipzig besonders für Disziplin stand.

Der einzige Grund zu kicken ist zu gewinnen

Kritisch sieht er eine Entwicklung in den Verbänden, im Jugendbereich dem Leistungsdruck entgegen zu wirken, indem das Leistungsprinzip von Sieg und Niederlage entwertet wird und auch Tabelle abgeschafft werden. "Hättest du das dem achtjährigen Joshua Kimmich (heute Profi bei Bayern München; Anm.) gesagt, wäre seine Antwort gewesen: „'Der einzige Grund, warum ich kicke, ist, zu gewinnen.' Aufgrund dieser Mentalität hat er schon mit achtzehn in Leipzig Mitspieler zusammengestaucht", so Rangnick.

"Mit Erling Haaland hieße der Meister RB Leipzig"

Die Saison seines Ex-Verein hätte eine ganz besondere werden können, findet er. Vor allem, hätte es einen treffsicheren Stürmer gegeben. "Wäre Erling Haaland bei RB Leipzig und nicht bei Borussia Dortmund, hieße der Meister 2021 RB Leipzig", lautet seine Hypothese. "Man muss sich nur seine Torquote im Verhältnis zu den liegen gelassenen Chancen bei Leipzig anschauen", so Rangnick.