auch bei rb im gespräch Drastische Strafe: Ehemaliger Red-Bull-Profi wegen Homophobie gesperrt
Mohamed Camara spielte bis 2022 bei Red Bull Salzburg. In dieser Zeit war ein Wechsel nach Leipzig immer mal wieder Gegenstand von Gerüchten. Sein Nationalmannschaftskollege ist RB-Profi Amadou Haidara.
Monaco/dpa/hen – Mittelfeldspieler Mohamed Camara von der AS Monaco ist für seine Verweigerung, an Aktionen gegen Homophobie teilzunehmen, mit einer Sperre von vier Spielen bestraft worden. Das teilte die Disziplinarkommission der französischen Fußballliga am späten Donnerstagabend mit.
Ministerin: Camaras Weigerung "inakzeptabel"
Der 24 Jahre alte Camara hatte am letzten Spieltag der französischen Meisterschaft am 19. Mai eine ligaübergreifende Trikotbotschaft, bei der das Wort "Homophobie" durchgestrichen war, mit einem weißen Tape verdeckt und sich zudem nicht für ein Mannschaftsfoto hinter einem entsprechenden Banner bereitgestellt.
Frankreichs Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra hatte Camaras Verhalten als "inakzeptabel" bezeichnet und Konsequenzen gefordert. Monacos Trainer Adi Hütter hatte nach dem Spiel Medien zufolge gesagt, der Verein unterstütze die clubübergreifende Initiative der Liga - Camaras Verhalten sei "eine persönliche Entscheidung" gewesen.
In Salzburg ausgebildet, bei RB im Visier?
Hütter hat früher in der Bundesliga Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach trainiert und war auch bei RB Salzburg tätig. Bei einer kürzlich erfolgten Anhörung hatte der 24-Jährige aus Mali seine Weigerung, eine oder mehrere Aktionen zur Sensibilisierung im Kampf gegen Homophobie zu unterstützen, noch einmal bekräftigt.
Camara war von 2018 bis 2022 beim FC Liefering und später bei Red Bull Salzburg ausgebildet worden. In dieser Zeit tauchte er immer wieder auch in Gerüchten um einen Wechsel zu RB Leipzig auf. Sommer 2022 wechselte er ´nach Monaco. Unter anderem wegen einer Knieverletzung kam er in dieser Saison nur 20 Mal zum Einsatz und erzielte lediglich ein Tor.
Monaco akzeptiert Strafe
In vielen muslimisch geprägten Ländern werden Menschen wegen ihrer Homosexualität verfolgt und bestraft. In Mali ist Homosexualität nicht verboten, es besteht jedoch auch kein gesetzlicher Schutz vor Diskriminierung. Der malische Fußballverband unterstützt Camaras Verhalten, einer seiner Nationalmannschaftskollegen ist der Leipziger Profi Amadou Haidara.
Monaco-Sportdirektor Thiago Scuro sagte gestern: "Wir nehmen die Entscheidung der Liga zur Kenntnis. Wir werden keine Berufung einlegen. Als Verein waren wir mit dem, was er getan hatte, nicht einverstanden." Monaco wurde in dieser Saison Zweiter hinter Paris Saint-Germain.