Diagnose da Nach Tritt von Boniface: Haidara verpasst Länderspiele mit Mali
Amadou Haidara ging im Spiel gegen Bayer Leverkusen nach einem heftigen Kick von Victor Boniface benommen zu Boden – und musste ausgewechselt werden. Der Tritt hat nun auch Folgen für die Länderspielabstellung.
Leipzig/hen, dpa, ukr – RB Leipzigs Amadou Haidara wird aufgrund einer Gehirnerschütterung auf die Länderspielreise mit Mali verzichten und stattdessen in Deutschland bleiben. Das teilte der Fußball-Bundesligist am Montag mit. Der defensive Mittelfeldspieler hatte sich die Verletzung am Samstag beim 3:2 im Topspiel bei Bayer Leverkusen zugezogen.
Haidara wollte weiterspielen
In der Anfangsphase hatte sich Leverkusens Stürmer Victor Boniface an einem Fallrückzieher im voll besetzten Strafraum versucht. Dabei traf er statt des Balls den Leipziger Haidara mit großer Wucht am Kopf. Daraufhin wurde der 26-Jährige ausgewechselt. Boniface wurde für die Aktion mit einer Gelben Karte verwarnt.
Haidara war bewußtlos zu Boden gegangen. RB-Trainer Marco Rose reagierte umgehend und nahm ihn aus dem Spiel, nachdem der Mittelfeldspieler wieder auf den Beinen stehen konnte. Mehrere Minuten war Haidara zuvor behandelt worden, die Teamkollegen standen sorgenvoll um den benommenen Mittelfeldspieler herum.
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Rose: „Da gibt es keine zwei Meinungen”
Zwar stand Haidara wieder auf und wollte weiterspielen, doch Rose erklärte dem angeknockten Spieler ruhig, dass er ihn schützen müsse. Nicolas Seiwald wurde eingewechselt (15.). "Da gibt’s keine zwei Meinungen: Wenn der Doktor zu mir kommt und sagt, dass er Probleme mit dem Datum und dem Spielstand hat, dann müssen wir den Spieler schützen und rausnehmen. Wenn es um den Kopf geht – null Risiko", erklärte Rose nach Abpfiff. Zwar war Haidara nicht schlecht geworden, wie das nach Gehirnerschütterungen häufig der Fall ist, „aber er hat schon einen vor die Birne gekriegt. Wir müssen genau schauen, was geht und was nicht geht in den nächsten Tagen”, so Rose.
Warum der Schiedsrichter nicht Rot gab
Übrigens: Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck zog in der Szene trotz viel zu hohen Fußes von Haidara nur Gelb gegen Boniface. "Ich habe kurz gezuckt, als ich gesehen habe, wie Haidara getroffen wird", räumte der Referee ein. "Doch ich muss Boniface zugutehalten, dass er seinen Gegenspieler nicht sieht und eigentlich eine Aktion zum Ball ausführen möchte. Darum ist es kein brutales Spiel, also keine Rote Karte. Aber gescheppert hat es schon, ja."