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  5. "Deliberate Play": Ex-Schiri Gräfe stützt Roses VAR-Kritik

Nach Kritik von Marco Rose Ex-Schiri Gräfe sieht "Union im Glück", VAR-Chef Drees verteidigt Videobeweis

Der Einsatz des Videobeweis wie am Samstag bei RB gegen Union bewegt weiterhin häufig die Gemüter.

Von dpa/RBlive Aktualisiert: 13.02.2023, 08:26
Jochen Drees bei einer Tagung.
Jochen Drees bei einer Tagung. (Foto: imago/MIS)

Der Videoschiedsrichter stand nach dem 20. Bundesligaspieltag erneut im Zentrum der Diskussionen, nicht nur in der Partie zwischen RB Leipzig und Union Berlin.

Rose beklagt "klare Fehlentscheidung"

Hier beklagte RB-Coach Rose den nach VAR-Einsatz nicht gegebenen Ausgleich. Yussuf Poulsen hatte das Tor nach einem Pass von Timo Werner getroffen. Zurückgepfiffen wurde der Treffer schließlich, weil der Videoschiedsrichter Werner bei der vorangegangenen Ballabgabe im Abseits sah. Allerdings: Bevor der RB-Stürmer an den Ball kam, spielte ihn ein Union-Verteidiger deutlich und bewusst mit der Hacke. Für Rose war dies das ausschlaggebende Argument, den Eingriff als "klare Fehlentscheideung" zu begreifen.

Regeländerung im Sommer: Gräfe erklärt "Deliberate Play"

Diese Argumentation unterstützte auch Ex-Schiedsrichter Manuel Gräfe via Twitter. Demnach habe eine Regeländerung im Sommer eigentlich klargestellt, dass Aktionen wie die Ballklärung des Union-Spielers nicht als unkontrolliertes Spiel gelten. Aber nur in diesem Fall wäre Werners Abseitsstellung zum Zeitpunkt des langen Balls von Lukas Klostermann relevant geworden.

DFB-Videobeweischef Jochen Drees hat nach der Aufregung am 20. Spieltag der Fußball-Bundesliga betont, dass der Video Assistant Referee (VAR) weiterhin nur bei einer klaren Fehlentscheidung eingreifen soll. "Nach wie vor ist die Grundlage einer VAR-Intervention das Vorliegen einer klaren und offensichtlichen Fehlentscheidung auf der Grundlage eines evidenten Bildes. Eine Änderung der bisher angewandten Eingriffsschwelle ist nicht erfolgt", sagte Drees am Sonntag dem Kicker.

Rose: "Wir schauen nur noch Fernsehen"

Zuvor hatte RB Leipzigs Trainer Marco Rose den seiner Meinung nach "inflationären" Gebrauch des Videobeweises in Deutschland angesprochen. "In anderen Ligen kenne ich das anders, auch bei der WM habe ich es anders wahrgenommen." Er habe den Eindruck, man schaue "nur noch Fernsehen". Rose hatte bereits in der Vergangenheit schon den Videobeweis kritisiert.

Bruno Labbadia bleibt "totaler Gegner" des VAR

Trainerkollege Bruno Labbadia hatte beim Spiel seines VfB Stuttgart gegen den SC Freiburg ebenfalls den VAR-Einsatz moniert. Dieser sei eingeführt worden, "um krasse Fehlentscheidungen aufzudecken. Und dann braucht der Schiedsrichter gefühlt zehn Minuten, um sich festzulegen. Ich bleibe ein totaler Gegner des VAR. Er macht den Fußball kaputt." 

Drees stärkte jedoch dem Schiedsrichter-Team der Partie um Sascha Stegemann den Rücken. In beiden Fällen, die zu Elfmetern für Freiburg führten, habe ein Foulspiel des Abwehrspielers vorgelegen, "somit handelt es sich um klare und offensichtliche Fehleinschätzungen des Schiedsrichters", erklärte der DFB-Videobeweisleiter: "Die beiden On-Field-Reviews sind daher als korrekt zu bewerten."