RB LeipzigNach Mikro-Winterpause: RB-Gegner VfB Stuttgart trainiert schon wieder

Das Winterpäuschen der 18 Bundesligaklubs geht zu Ende. Bereits am Montag startet bei den ersten Vereinen das Training, ab Samstag geht es wieder um Punkte.
Winterpause Fehlanzeige
Spiel, Bescherung, Coronatest, Training, Spiel: In der Pandemie verdient die Bundesliga-Winterpause ihren Namen nicht mehr. Manche Klubs konnten ihren Profis gerade einmal vier freie Tage gewähren. Verreisen lohnte sich kaum - sofern es überhaupt möglich war. Und die dringend notwendige Erholung? Fehlanzeige.
Bayern pausiert am längsten
Die "längste" Pause haben tatsächlich die Vielspieler von Champions-League-Sieger Bayern München. Immerhin neun Tage durften Weltfußballer Robert Lewandowski und Co. im Kreise der Familie genießen, ehe ab Dienstag wieder gemeinschaftlich trainiert werden soll. Ans Hochlegen der müden Beine war dennoch nicht zu denken, jedem Akteur wurde ein individuelles Fitnessprogramm auferlegt. Schließlich geht es für die Bayern am Sonntag gegen den FSV Mainz 05 schon wieder um Punkte für die neunte Meisterschaft in Serie.
Viele Trainer begrüßten ihre Spieler bereits am Montag wieder auf dem Rasen, darunter die Bayern-Verfolger aus Leverkusen und Leipzig. Die Bayer-Profis erhielten vom Verein "Hilfestellung bei etwaigen Reiseplanungen" und mussten an ihren jeweiligen Aufenthaltsorten obligatorische Coronatests durchführen. Trainer Peter Bosz selbst verzichtete auf einen Trip in die niederländische Heimat.
Cunha bricht aus und kassiert Tadel
Andere nutzten die kurze Pause, um ihre Vita und die Social-Media-Timeline um einen Meilenstein zu bereichern. Hertha-Angreifer Matheus Cunha etwa machte seiner Freundin Gabriela Nogueira einen Heiratsantrag unter dem Weihnachtsbaum. Zuvor war der ehemalige Stürmer von RB Leipzig entgegen der Vereinsvorgaben mit der Familie per Privatjet ins Hochrisikogebiet Schweiz geflogen und nach einem Rüffel reumütig nach Berlin zurückgekehrt.
Keinen Weihnachtstrip in die Heimat gab es für die englischen BVB-Spieler Jadon Sancho und Jude Bellingham. Weil Deutschland aufgrund der neuen, hoch ansteckenden Corona-Variante ein Einreiseverbot von der britischen Insel verhängt hat, mussten die beiden Dortmund-Stars auf eine Reise in die Heimat verzichten.
RB-Gegner Stuttgart hält sich mit Verboten zurück
Arminia Bielefeld verbot seinen Spielern ohne Umschweife jegliche Auslandsreise während der kurzen Pause, Mitaufsteiger VfB Stuttgart wagte einen differenzierten Ansatz. Der kommende Gegner von RB Leipzig erlaubte Familienreisen. "Sie sollen zu ihren Familien dürfen", sagte Trainer Pellegrino Matarazzo vor der Weihnachtspause, "der Verein hat da eine menschliche Entscheidung getroffen." Die meisten Spieler mit Wurzeln in Südamerika, Afrika oder Japan blieben aber in Stuttgart.
Der VfB startet schon am Sonntag mit individuellen Läufen, am Montag dann mit Teamtraining. An den ersten drei Trainingstagen sollen die Spieler die Kabine nicht gemeinsam betreten und sich stattdessen zu Hause oder auf dem Trainingsplatz umziehen. "Erst nach dem dritten negativen Test werden wir wieder in die Kabine können", erklärte Matarazzo. Das wäre voraussichtlich an Silvester, also nur zwei Tage vor Spiel gegen RB Leipzig am Samstagabend.
Mislintat sieht Organisationsproblem
Die Kontrolle über Coronatests und Reiseverhalten ist aber nur ein Problem, im eigentlichen Sinne ist die Pause ja zur Erholung gedacht. VfB-Sportdirektor Sven Mislintat sieht hier ein "Organisationsproblem". Denn, erklärte der 48-Jährige, "normalerweise müsstest du bis zum Leipzig-Spiel durchtrainieren." Dann aber würde man die Gesundheit der Profis riskieren.
Den Kickern steht ohnehin schon eine unglaubliche Taktung bevor: 21 Bundesliga-Spieltage in 140 Tagen stehen auf dem Programm. Bayern München kommt im Idealfall in Liga, DFB-Pokal, Champions League und Klub-WM auf 35 Spiele bis zum Königsklassen-Endspiel am 29. Mai - danach reist das Gros der Spieler weiter zu ihren Nationalmannschaften. Im Juni ist ja noch Europameisterschaft.