Bereits drei verschossene Elfer Nach Openda-Fehlschuss: Rose denkt über neuen Schützen nach
Lois Openda hatte in Augsburg die große Chance auf den Siegtreffer. Der Belgier vergab sie am Strafstoßpunkt, sein Trainer wechselt deshalb vielleicht zu einem neuen Schützen.
Augsburg/Leipzig - Lois Openda erschien nicht zur Nachbetrachtung des 2:2 (1:1) von RB Leipzig beim FC Augsburg in der Mixed Zone, wo sich Spieler, Trainer und Berichterstatter treffen. Er war schon eine Weile nicht mehr da, in Augsburg aber hatte sein Fehlen vielleicht auch einen handfesten Grund. In der 81. Minute hatte der Belgier das 3:2 auf dem Fuß, verschoss den Elfmeter aber.
RB in Augsburg: Openda schnappt sich den Elfer
Der Strafstoß war das große Geschenk an die Sachsen in der Fuggerstadt nach einem aufreibenden Spiel, in dem RB 0:1 hinten gelegen hatte durch einen Treffer von Philipp Tietz (35.), das Duell durch Tore der zwei RB-Stürmer Openda (39.) und Benjamin Sesko (52.) drehte und das 2:2 durch Ex-RB-Profi Ermedin Demirovic nach einem Gegenkonter kassierte (61.), ehe FCA-Keeper Finn Dahmen in der 79. Minute RB-Abwehrspieler Mohamed Simakan mit Fäusten und Knien niederstreckte. Openda schnappte sich den fälligen Elfmeter.
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Der 23-Jährige schob den Strafstoßball über die Grasspitzen Richtung linkes Torwarteck, wo Dahmen bereits lag und den Ball ohne Anstrengung empfing. Es war die letzte große Torchance der Partie. Statt drei Zähler gab es für den Tabellenfünften nur einen, was den Abstand auf den vierten Champions-League-Platz, den Borussia Dortmund zurzeit belegt, auf drei Zähler erhöhte. Ärgerlich, wie RB-Trainer Marco Rose befand.
„Das darf uns als Spitzenteam nicht passieren“, sagte der 47-Jährige und bezog sich dabei nicht nur auf den vergebenen Sieg, sondern vor allem auf den Kollektivschlaf seiner Spieler, die nach einem eigenen Konter den der Augsburger vor dem 2:2 nicht verhindert hatten. Sie blieben großteils im FCA-Strafraum stehen.
Leipziger Remis: Rose ärgert sich
Rose wollte deshalb die Schuld bei Openda allein nicht suchen. Im Gegenteil, trotz Groll und Enttäuschung nahm er seinen Stürmer in Schutz. „Ich habe während des Spiels gar nicht gesehen, wie er geschossen hat. Ich hab‘ es erst in der Kabine gesehen“, berichtete der Trainer davon, wie er den vergebenen Elfer erlebt hatte und wandte sich dann der Schuld des Schützen zu. „Der Strafstoß war jetzt nicht sonderlich toll geschossen“, sagte er, „aber Lois hat ein tolles Kopfballtor gemacht, er hat viele Tore für uns geschossen, Lois ist jung, Lois wird daraus lernen. Ein bisschen mehr Überzeugung hätte gutgetan, aber kein Vorwurf an den Spieler.“
Rose wies anschließend darauf hin, dass verschossenen Elfmeter „in dieser Saison bei uns schon ein Thema“ sei. Sieben Strafstöße bekam RB in der Liga und im Super Cup gegen die Bayern bis dato zugesprochen. Dani Olmo (gegen die Bayern), Timo Werner (gegen Köln) und zwei Mal Openda (gegen Heidenheim und Freiburg) verwandelten. Xavi Simons und der im Winter zu den New York Red Bulls gewechselte Emil Forsberg verschossen (beide gegen Bochum). So wie Openda jetzt gegen Augsburg.
Rose kündigte deshalb an, dass er sich womöglich einen neuen Schützen suchen wird. „Schauen wir mal, wer als Nächstes schießt“, sagte er.