Nach Unentschieden gegen Gladbach "Langt einfach nicht": Wird RB Leipzig dem Red-Bull-Anspruch gerecht?
Das Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach werteten Trainer Marco Rose und auch Spieler wie Yusuf Poulsen oder Kevin Kampl als gerecht. Aber muss RB nicht mehr leisten?
Leipzig/msc – Im Anschluss an das 0:0-Unentschieden von RB Leipzig vor heimischen Publikum gegen Borussia Mönchengladbach ließen Trainer Marco Rose sowie seine Spieler Kevin Kampl und Yussuf Poulsen Milde walten und hoben die starke zweite Halbzeit sowie die vorangegangenen Pleiten hervor. Auch die Verletztenliste ließ der RB-Coach nicht unangesprochen.
Gemessen an den Ansprüchen, die Red-Bull-Chef Oliver Mintzlaff erst vor kurzer Zeit nochmal in aller Deutlichkeit öffentlich kundtat, hätte es aber ein Sieg müssen, fand Ex-Nationalspieler Lothar Matthäus später in der Sendung Sky 90 auf Sky Sport.
Klare Ansage bei RB: "Nicht Zweiter oder Dritter"
"Red Bull will nicht Zweiter oder Dritter werden und gibt sich nicht mehr zufrieden mit einer Champions-League-Teilnahme. Das ist eine ganz klare Ansage vom Konzern in Salzburg", unterstrich der 63-Jährige Weltmeister von 1990. In Österreich versuchte sich Matthäus selbst zweimal an der Seitenlinie. Von 2006 bis 2007 war er unter Giovanni Trapattoni auch bei Red Bull Salzburg als Co-Trainer tätig.
"Null Punkt aus vier Spielen in der Champions League, das kann nicht der größtmögliche Erfolg sein", so Matthäus. In der Bundesliga könne man nicht jedes Spiel gewinnen, wie auch er zu seiner Zeit beim FC Bayern München nicht immer performt habe.
Aber die Frage sei berechtigt, wo genau Punkte verloren gingen. "Das waren zwei beim St. Pauli als Favorit, zwei zuhause gegen Union Berlin", so Matthäus.
Gegen Gladbach hätte nur ein Sieg gereicht
Auf dem Papier war RB auch gegen Gladbach klarer Favorit. "Vor Selbstvertrauen kann man nach zwei Niederlagen natürlich nicht strotzen. Aber die Latte haben sie selbst hoch gelegt, und dann langt es so nicht."
Auch die Ausfälle wollte er nicht gelten lassen als Erklärung für den neuerlichen Punktverlust, der die Bayern bei zeitgleichen Patzern der übrigen Konkurrenz auf fünf Punkte davon ziehen ließ. "Wenn drei, vier, fünf Spieler verletzt sind, müssen die anderen rein und funktionieren."