Leipzig/hen - RB-Kapitän David Raum hat sich zu seiner Vertragssituation geäußert – und Spekulationen nicht aus dem Weg geräumt, dass er den Klub Sommer 2027 verlässt.

Dem Bezahlsender Sky sagte er: "Ich fühle mich hier sehr wohl, erhalte viel Wertschätzung, Vertrauen und Verantwortung. Ich habe noch über die Saison hinaus Vertrag, deshalb ist es momentan noch kein Thema. Vertraglich ist alles geregelt. Wichtig ist jetzt, dass ich gesund bleibe, meine Rolle gut annehme und performe. Alles Weitere kommt mit der Zeit."

In der Branche ist diese Art Einschätzung nicht unüblich. Ich habe Vertrag, es gibt keine Eile, wir werden sehen – das alles deutet darauf hin, dass sich der 27-Jährige bei seiner Karriereplanung zum jetzigen Zeitpunkt nicht festlegen will. Alles kann sein: ein Wechsel oder zu bleiben.

Für RB ist der deutsche Nationalspieler aktuell ein Schlüsselakteur im Kader. Trainer Ole Werner stellte ihn in jedem der 16 Pflichtspiele (13 Liga, 3 Pokal) auf. Bis auf die jüngste Partie, dem 6:0 gegen Eintracht Frankfurt, bei dem er in der 67. Minute ausgewechselt wurde, spielte er alle Partien durch. Nur Abwehrchef Willi Orban hat mehr Spielminuten gesammelt – exakt sind es drei mehr.

Raum genießt eine hohe Wertschätzung im Team und im Klub. Nicht nur durch seine spielerischen Qualitäten, sondern vor allem durch seinen Einsatz, sein Engagement, dass die Kabine funktioniert und auf dem Platz Aufopferung und Leistungsbereitschaft an erster Stelle stehen.

Es ist gleichzeitig kein Geheimnis, dass Raum gern in der Premier League spielen möchte. Bei Ende seines Vertrages ist er 28 Jahre alt. Wenn, dann müsste er jetzt wechseln und nicht erst in drei oder vier Jahren. Ungern würde RB ihn ablösefrei gehenlassen. Um mit ihm Geld zu verdienen, müssten sie ihn im kommenden Sommer verkaufen.

Seine Wertschätzung der vergangenen dreieieinhalb Jahre tut das freilich keinen Abbruch. Sky sagte er: "Ich bin bei RB als Mensch gereift, habe mich durch schwierige Zeiten gebissen und habe mich auf und neben dem Platz entwickelt. Dass wir uns letzte Saison nicht für die Champions League qualifiziert haben, war unangenehm und hat sich für mich persönlich wie ein kleiner Schritt zurück angefühlt. Für mich war sofort klar, dass ich bleiben werde und mein Auftrag hier noch nicht zu Ende ist. Ich bin in der Rolle als Kapitän nochmal gewachsen. Ich möchte gesund bleiben, eine gute Saison spielen und, wenn dann die WM dazukommt, wäre das ein weiteres Highlight für mich."