Neue Führung beim DFB "Belastetes Verhältnis": DFB-Chef Rettig reagiert auf Rückzug von Rummenigge und Mintzlaff
Andreas Rettig ist vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) zum neuen Geschäftsführer Sport ernannt worden. Weil die Personalie dem Expertengremium um Interimscoach Rudi Völler, Oliver Mintzlaff und Karl-Heinz Rummenigge, das sich seit letzten Dezember als Taskforce um die Rettung des Deutschen Fußballs kümmern sollte, nicht adäquat mitgeteilt worden war, warfen Mintzlaff und Rummenigge das Handtuch. Rettig reagierte nun auf die Kritik der beiden Aufsichtsräte von FC Bayern München und RB Leipzig.
Rettig kontaktierte Hoeneß und Rummenigge
"Ich habe zur Kenntnis genommen, dass ich nicht unbedingt der Wunschkandidat des FC Bayern war", sagte Rettig während seiner Vorstellung am Montag beim Deutschen Fußball-Bund. "Ich kenne das belastete Verhältnis. Wir werden den FC Bayern brauchen, es ist der bedeutendste Club. Es nutzt nichts, wenn wir uns hier auseinanderdividieren", ließ er wissen. Er habe Rummenigge und auch Uli Hoeneß versucht zu kontaktieren, sei aber auf taube Ohren gestoßen. "Ich habe beide nicht erreicht. Habe Herrn Hoeneß auf die Mailbox gesprochen und Karl-Heinz Rummenigge eine SMS geschrieben und habe keine Resonanz erfahren", so Rettig.
Mintzlaff und Rettig werden keine Freunde mehr
Oliver Mintzlaff, der Rettig in seinen Aussagen zum Rücktritt mit keinem Wort erwähnte, sprach auch Rettig nicht an. Dass die beiden aber kein besonders gutes Verhältnis pflegen, ist bekannt. Rettig gilt als streitbarer Gegner der Kommerzialisierung. Zuletzt hatte sich der frühere DFL-Boss im Zusammenhang mit RB geäußert, als Leipzig zunächst für die Nicht-Absage des Spiels gegen Spartak Moskau kritisiert wurde. Mintzlaff hatte damals sehr emotional auf die öffentlichen Vorwürfe reagiert.
Neuendorf über Entscheidungskompetenzen: "Hat nie den Wunsch gegeben"
Dem Vorwurf, die Taskforce habe keine Entscheidungskompetenzen bekommen, begegnete Präsident Bernd Neuendorf und verwies auch darauf, dass diese zuvor nie eingefordert worden waren. "Es hat in diesem Gremium nicht ein einziges Mal den Wunsch gegeben, über die Geschäftsführung Sport zu sprechen."