„Nicht die Nerven verlieren” Roses Maßnahmen in der Krise
Scharfe Analyse und die richtigen Schlüsse, Einzelgespräche und Gespräche mit Mario Gomez: So managt Trainer Marco Rose seine erste Krise bei RB Leipzig.
Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen: Normalerweise steht unter der Woche nach öffentlichen Trainingseinheiten ein Spieler Rede und Antwort. Doch in der Krise ordnete Trainer Marco Rose zusätzlich zu den Pressekonferenzen die Lage ein. Der Fußballlehrer wirkte ruhig und trotz der angespannten Situation klar. Der 47-Jährige schätzte die Situation angemessen ein und behandelt sie dementsprechend sensibel, verfiel aber nicht in Aktionismus.
Marco Rose über ...
... die Analyse des 2:5 in Stuttgart: „Das war ein Blackout in Stuttgart. Wir waren mit dem Ball fürchterlich und auch gegen den Ball nicht gut genug, um richtig zu verteidigen. Wir haben aus allen Spielsituationen Gegentore bekommen. Das Stuttgart-Spiel war das schlechteste, seitdem ich hier bin.”
„Wichtig, den Finger in die Wunde zu legen”
... die Reaktion darauf: „Es ist wichtig, die Dinge nicht schönzureden, sondern den Finger in die Wunde legen. Aber es bringt nix, alles neu zu erfinden – dazu gibt es keinen Grund. Wir dürfen nicht überpacen, ich darf die Jungs nicht überfrachten. Wir brauchen ein Erfolgserlebnis. Punkt. Inhaltlich wissen wir genau, was wir zu tun haben und versuchen, das Drumherum auszublenden.”
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... die Situation nach drei Niederlagen: „Wir verstehen unsere Situation, sind unzufrieden. Das kennen wir so nicht. Die Währung in unserem Geschäft sind Ergebnisse. Wir sind alarmiert, wissen aber auch, was wir imstande sind zu leisten. Das müssen wir irgendwie am Sonntag auch mal auf den Platz bringen.”
Gomez spricht beim Kaffee mit den Spielern
... Einzelgespräche mit den Leistungsträgern: „Einzelgespräche sind wichtig, um ein Gefühl dafür zu kriegen, wie sich wer fühlt, wie die Spieler damit umgehen, wer hat welche Meinungen und Sorgen? Das ist eine sensible Phase, die nehmen wir so an und gestalten sie, ohne zu überdrehen.”
... den Besuch von Mario Gomez: „Es ist immer gut, dass jemand schaut, wie es den Jungs geht, was wir machen. Mario trinkt einen Kaffee, wird mit den Jungs sprechen. Es geht darum, dass wir als Verein, als Gruppe zusammen da durch gehen und nicht die Nerven verlieren. Wir kennen alle die sogenannten Mechanismen des Geschäfts. Es geht darum, dass man die außen vor lässt.”
„In der Drucksituation richtig mit Fehlern umgehen”
... die erhoffte Trendwende gegen Union: „Eine solche Leistung wie in Stuttgart sollte uns nicht noch einmal passieren. So werden wir keine Punkte holen. Das ist unabhängig vom Ergebnis das Wichtigste, dass wir anders auftreten. Wir brauchen keinen Psychologen, obwohl wir einen hervorragenden haben. Es heißt: die Signale zu erkennen, an den Ketten zu ziehen, zusammenzustehen, miteinander zu reden.”
... die Aufgabe der Spieler: „Die Jungs müssen realisieren, dass auch am Sonntag nicht alles von der ersten Minute an perfekt läuft, dass man Fehler machen wird. Und dann gilt es einfach, in dieser Drucksituation richtig damit umzugehen. Es wird ein toughes Spiel, aber wir müssen uns als RB Leipzig mit diesen tollen Spieler und dem, was wir uns erarbeitet haben, zutrauen dürfen, dieses Spiel gewinnen zu können.”
... eine Änderung der Grundordnung für mehr Stabilität: „Ich weiß nicht, ob das passiert. Mo Simakan ist gesperrt. Der Plan steht noch nicht komplett für das Wochenende. Wir wissen, was auf uns zukommt und versuchen, unseren Plan darüber zu legen. Es ist alles möglich.”