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RB Leipzig„Nicht frei in der Rübe”: Nagelsmann erkennt mentale Blockade bei RB Leipzigs Problemstürmer Alexander Sörloth

Von Ullrich Kroemer 19.12.2020, 19:58
Schwerer Stand: Alexander Sörloth gegen die massive Kölner Defensive.
Schwerer Stand: Alexander Sörloth gegen die massive Kölner Defensive. imago/Contrast

An Alexander Sörloth hat es freilich nicht gelegen, dass RB Leipzig beim 0:0 gegen den 1. FC Köln erstmals in dieser Spielzeit kein Tor im eigenen Stadion schoss und nicht gewann. Es fehlten bei RB angesichts der Vielzahl an Spielen Präzision, Effizienz vor dem Tor und „geistige Frische” (Nagelsmann).

Doch natürlich darf man von einem Toptransfer wir Sörloth erwarten, dass er nach seiner Einwechslung in der 62. Minute zumindest Torgefahr ausstrahlt. Doch das war wieder einmal nicht der Fall. Der Norweger agierte erneut gehemmt, wirkt nach wie vor wie ein Fremdkörper im Team. Das kommentierte Trainer Julian Nagelsmann auch mit deutlichen Worten nach dem Spiel.

Nagelsmann über Sörloth: „Er wirkt sehr verkopft”

Er wolle ihm nichts mit in die kurze Weihnachtspause geben. „Er muss den Kopf frei kriegen. Er wirkt sehr verkopft und nicht ganz frei in der Rübe”, stellte der Trainer sehr ehrlich fest. Anders, als mit einer mentalen Blockade ist das Auftreten des 20-Millionen-Euro-Mannes in seinen ersten Monaten bei RB Leipzig auch nicht zu erklären.

Dass Sörloth verkrampfe, sei auch normal, versuchte Nagelsmann zu erklären. „Du kommst neu zu einem Klub und stellst dir eine andere Torquote vor, sicherlich auch mehr Spielzeit”. Deswegen sei es besser, „die Birne die paar Tage mal in Ruhe zu lassen. Es ist nicht ratsam, den Spielern noch etwas mitzugeben.”

Keine Trainingszeit, um Sörloth zu integrieren

Gegen die Kölner bekam der 1,94-Meter-Hüne erneut keinen Druck hinter den Ball und auch keine Schärfe in seinen Auftritt. Seine beste Szene war eine Kopfballverlängerung auf Willi Orban (72.). Auch nach seinem emotionalen Erfolgserlebnis beim 4:3-Siegtreffer in Istanbul in der Champions League, nach dem Nagelsmann auf einen Brustlöser gehofft hatte, trabt der Skandinavier weiter mutlos und mit hängenden Schultern übers Spielfeld. Bislang ist auch bezüglich seiner Einsatzbereitschaft nicht zu erkennen, wie der Topverdiener ins RB-Spielkonzept passen und dem Team helfen kann.

Ob Sörloth im neuen Jahr mit mehr Zutrauen und positiverer Körpersprache startet, ist fraglich. Das Problem ist, dass Nagelsmann in der ultrakurzen Pause kaum Trainingszeit bleibt, den Sturm-Turm besser ins Spiel einzubauen. Mittlerweile wirkt auch Coach Nagelsmann ein wenig ratlos, wie der offensichtlich verunsicherte Angreifer zurück zu alter Stärke finden soll.

Bleibt zu hoffen, dass seine Rückennummer kein böses Omen ist. Die 19 trug einst auch der muskulöse Schotte Oliver Burke, dessen fußballerische Festplatte von Ex-Trainer Ralph Hasenhüttl komplett gelöscht werden musste, ohne dass das neue Betriebssystem jemals funktioniert hätte. (RBlive/ukr)